Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Darsteller
- Hauptmann Peter Fuchs
- Fleischereiverkäuferin Hilde Gruber
- Fleischereiverkaufsleiter Hermann Gruber
- John Jürgen Gruber
- Hermanns Bruder Siegfried Gruber
- Waltraud Gruber
- Markus Seifert
- Vater Seifert
- Mutter Seifert
- Journalist Huber
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch
Dramaturgie
Kamera
Kamera-Assistenz
Licht
Ausstattung
Bau-Ausführung
Requisite
Bühne
Maske
Kostüme
Schnitt
Mischung
Stunts
Darsteller
- Hauptmann Peter Fuchs
- Fleischereiverkäuferin Hilde Gruber
- Fleischereiverkaufsleiter Hermann Gruber
- John Jürgen Gruber
- Hermanns Bruder Siegfried Gruber
- Waltraud Gruber
- Markus Seifert
- Vater Seifert
- Mutter Seifert
- Journalist Huber
- Kriminalbeamter beim Schießtraining
- Pfarrer
- Taxifahrer
- Trabantfahrer
- Fahrer des 1. LKW
- Beifahrer des 2. LKW
- Kriminalrekretärin
- Schutzpolizist
- Fahrer des 1. Volkspolizeiwagens
- Fahrer des 2. Volkspolizeiwagens
- Genosse beim ODH
- Streifenpolizist
- Fahrer des 2. LKW
- Fleischereikindin Frau Hallmann
- HO-Gaststättin-Wirtin
Produktionsfirma
im Auftrag von
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Dreharbeiten
- 15.10.1987 - 15.12.1987: Berlin/DDR, Mittenwalde, Belzig; Defa-Studios Potsdam-Babelsberg
Länge:
57 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DD): 26.06.1988, DDR-TV
Titel
- Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
- Originaltitel (DD) Amoklauf
Fassungen
Original
Länge:
57 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DD): 26.06.1988, DDR-TV
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Der ist, wie sich allerdings erst später herausstellt, weil das Szenarium Eberhard Görners zunächst manche Rätsel aufgibt, mit dem Tatverdächtigen Markus Seifert befreundet, dem von den hart arbeitenden Eltern, einem selbständigen Handwerker und einer Krankenschwester im Schichtdienst, vernachlässigten Sohn. Der viel zu viel sich selbst überlassen ist – und an der Seite des ebenfalls seitens der völlig zerstrittenen Eltern arg gebeutelten, sich ständig schikaniert und bevormundet fühlenden Jürgen – auf dumme Gedanken kommt.
Wie den, sich an dem ständig über sie wegen Ruhestörung beschwerenden Nachbarn, dem Journalisten Jürgen Huber, zu rächen. Der nun in der Klinik, in der Frau Seifert arbeitet, liegt. Den Sachschaden von weit über 100.000 Mark am Fahrzeug und der Ladung, alles neue TV-Geräte, werden die beiden ihr Leben lang nicht abbezahlen können. Peter Fuchs ist von dem Verhör des 14-jährigen Markus so angefasst, dass ein Kollege beim obligatorischen Schießtraining aufmerksam wird und sich nach dem Verhältnis zu seinem gleichaltrigen Sohn befragen lässt.
Derweil wird nach der Beerdigung des Fleischermeisters Paul Gruber in der HO-Gaststätte „Deutsches Haus“ nicht nur Kaffee und Kuchen zu sich genommen. Der Alkohol fließt reichlich: Die beiden Söhne Paul Grubers, dessen schönes Jugendstil-Geschäft seit den 1950er Jahren eine Wohnung ist, während das Schlachthaus zur Garage umgebaut wurde, sind hoffnungslos zerstritten. Hermann Gruber ist in der Branche geblieben, nach der Verstaatlichung des elterlichen Betriebes nun in der als Degradierung empfundenen Position als Verkaufsleiter tätig. Seine Gattin Hilde, einst Krankenschwester, durfte ihren als Berufung empfundenen Beruf nicht länger ausüben und ist nun unter ihm als Verkäuferin und Kassiererin angestellt.
Hermanns Bruder Siegfried hat dagegen ein Studium absolviert und ist nun als gefragter Konstruktionsingenieur tätigt. Die Ehe mit Waltraud ist kinderlos geblieben, auch dies ein ständiger Anlass für Streit aus Eifersucht: Hermann wirft Siegfried seit langem und auch jetzt auf der Trauerfeier vor, sich die Hände nicht schmutzig machen zu wollen. Während sich das Ehepaar ein Taxi sucht, auf das es im Regen gefühlt stundenlang warten muss, steigt Hermann samt Sohn Jürgen in den Wolga, um trotz erheblicher Promille-Zahl selbst nach Hause zu fahren. Die sich zunächst weigernde Gattin Hilde zwingt er förmlich auf die Rückbank des Kombis.
Die Wirtin der HO-Gaststätte „Deutsches Haus“ hat die Szene mitbekommen und alarmiert die Polizei. Was nun einsetzt, ist eine innerhalb der Reihe „Polizeiruf 110“ wohl einmalige Verfolgungsjagd – an inszenatorischem Aufwand, an Dauer und Intensität der Amokfahrt mit zahllosen Crashs, verletzten Volkspolizisten und, soviel darf verraten werden, einem auf dem Weg ins Krankenhaus verstorbenen Fahrradfahrer. Der nächtliche Showdown auf dem Marktplatz von Mittenfelde, einer Nagelsperre sei Dank, ist Höhe- und Schlusspunkt eines actionreichen, was den familienpsychologischen Hintergrund betrifft aber auch nachdenklich stimmenden „Polizeiruf 110“-Krimis. Auf den ersten des Defa-Regisseurs Wolfgang Hübner folgten „Big Band Time“ (1991) und „Das Trio“ (1992), Bei Letzterem handelt es sich um eine sog. Überläuferproduktion: Sie entstand für den Deutschen Fernsehfunk, wurde nach dessen Abwicklung aber vom Mitteldeutschen Rundfunk ausgestrahlt.
„Das Leben in die eigene Hand nehmen“ ist Hermann Grubers Forderung an seinen Sohn, dem er zwischenzeitlich das Steuer überlässt, obwohl der nur einen Mopedführerschein besitzt. Weil er es im Gegensatz zu seinem Bruder Siegfried selbst nicht geschafft hat: den Frust über sein unselbständiges Angestelltenverhältnis hat er bisher stets an seiner Frau und seinem Sohn ausgelassen, nun rast er mit hoher Geschwindigkeit und ohne Licht in den eigenen Untergang.
„Amoklauf“ könnte Bernd Michael Lade, der 1984 in Iris Gusners „Kaskade rückwärts“ auf der Leinwand debütierte, darin verstärkt haben, das Risiko einer TV-Serienfigur einzugehen – von 1992 bis 2007 im „Tatort“ an der Seite von Peter Sodann. Regisseur Wolfgang Hübner ist übrigens kurz als ein VP-Streifenführer an einer S-Bahn-Station zu sehen.
Pitt Herrmann