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Zwischen den größeren türkischen Küstenstädten, am Rande der Durchfahrtsstraßen im Süden, sind in den letzten Jahren Siedlungen entstanden, deren Struktur und Aussehen für die Türkei völlig neu sind. Große Wohnblöcke sind kreisförmig um eine Art Park herumgebaut, in dem sich Swimmingpools, Begegnungsstätten, Restaurants und Bars befinden. Hier wohnen die sogenannten Deutschländer, zumeist Türken, die viele Jahre im Ausland, vor allem in der Bundesrepublik, gearbeitet haben. Jahrelang haben sie alles gespart, in kleinen Wohnungen gelebt, ihr Geld sicher angelegt, um jetzt ihren Lebensabend dort zu genießen.
So richtig in die Türkei zurückgekehrt sind sie jedoch nicht – zu viel liegt dazwischen. So sitzen sie auf ihren Balkonen und am Swimmingpool oder treffen sich am Abend im Restaurant. Sie bleiben unter sich, die Rückkehrer. "Je mehr ich durch meine dokumentarische Arbeit in den letzten Jahren die Situation der in Deutschland lebenden Türken begreife, umso mehr merke ich, wie weit sich diese Türken von der Türkei entfernt haben“, sagt die Regisseurin Aysun Bademsoy. "Für viele ist ein Zurück in die Heimat gar nicht mehr möglich… Der Glaube, dass alles in der Heimat nur besser sein kann, treibt sie zurück in die Türkei. In die neu geschaffenen Ghettos am Rande der Großstädte. Da, wo das Leben schon längst weitergemacht hat, auch ohne sie."
Quelle: 56. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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