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Dokumentarfilm über vier junge Sportler*innen aus Deutschland, Finnland, der Mongolei und Kenia, die alle eine geistige oder mehrfache Beeinträchtigung haben und für die Teilnahme an den Special Olympics World Games 2023 in Berlin trainieren. Der Film begleitet die vier aber nicht nur beim Training, sondern erzählt auch, wie sie ihr Privatleben meistern, mit ihren persönlichen Bedürfnissen und Wünschen umgehen, und sich in Gesellschaften zurechtfinden, in denen Inklusion nicht immer den angemessenen Stellenwert hat.
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Nairobi/Kenia. Mary Stella ist mit 31 Jahren die Älteste der vier im Vorfeld der Special Olympics World Games im Juni 2023 in Berlin Porträtierten. Die Tochter kleiner Gemüsebauern in einem Dorf wurde im zarten Alter von einem Jahr am Kopf operiert, nachdem eine kleine Schwellung am Ohr festgestellt wurde. Seitdem leidet sie unter Gedächtnisverlust und Konzentrationsschwäche. Nachdem sie zu einer Tante in die Großstadt gezogen ist, konnte sie eine weiterführende Schule besuchen – und ihrer großen Liebe zum Fußballsport nachkommen. Die sie bis ins kenianische Nationalteam gebracht hat, das in Berlin „Gold“ holte. Wichtiger: Mary hat ein Fußballteam für junge Mütter aus den Slums gegründet.
Hamburg. Timo Hampel ist vor 24 Jahren mit dem Down-Syndrom geboren worden. Der leidenschaftliche Tennisspieler mit eigenem YouTube-Kanal bildet mit seiner Schwester Gina ein vielversprechendes Unified-Doppel. Der allzu ehrgeizige Timo muss aber noch an seinem Sozialverhalten arbeiten: bei einem inklusiven Turnier in Köln zwei Jahre vor den Weltspielen ist ihm ein Doppel-Partner im Rollstuhl zugelost worden, auf dessen Bedürfnisse er überhaupt nicht eingegangen ist.
Chowd/Mongolei. Von den vergleichsweise luxuriösen Trainingsmöglichkeiten in Lahti und Hamburg kann Uyangaa nur träumen. Die unter einer Sprachbehinderung sowie epileptischen Anfällen leidende 16-Jährige kann seit kurzem eine Sonderschule besuchen. Sie lebt mit ihrer Mutter in einer Jurte am Rande des 1.500 Kilometer von der Hauptstadt Ulaanbaatar entfernten Ortes. Bisher war ihre um ein Jahr ältere Schwester Jinjiimaa ihr einziger Bezugspunkt, nach deren Wegzug ist der Behindertensport in Chowd hinzugekommen. Uyangaa hat ihr Herz für den Volleyball entdeckt – und wird zum nationalen Trainingslager nach Olgii eingeladen. Das rote Berlin 2023-Shirt macht sie stolz, die Bronzemedaille bei den Special Olympics World Games das ganze Land.
„All Inclusive“, uraufgeführt am 4. Juni 2023 im Zeise-Kino Hamburg mit Timo Hampel und Filmteam, porträtiert über einen Zeitraum von fast drei Jahren vier außergewöhnliche Menschen von drei Kontinenten, die sich einer ganz besonderen Herausforderung stellen. Das Quartett aus Regie und Bildgestaltung hat sie in ihrem familiären, beruflichen und sportlichen Umfeld begleitet, sodass uns die vier Protagonisten mit ihrem Mut, ihrer Energie, aber auch ihrem Frust und dem sehr unterschiedlichen Umgang mit Niederlagen ans Herz wachsen.
Zumindest drei von ihnen müssen zudem mit den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens fertig werden, müssen sich von den Eltern abnabeln, neue Freunde gewinnen an den Orten der neuen schulischen oder beruflichen Herausforderungen. „All Inclusive“ ist so nicht nur eine Dokumentation der Möglichkeiten des inklusiven Sports, unmittelbar das Leben von Menschen mit – hier geistigen – Beeinträchtigungen positiv zu verändern, sondern ein allgemeingültiger Film mit wundervoll unbeschwerten und immer wieder auch berührenden Momenten.
Für die deutsche Voice-Over-Sprachfassung haben prominente Stars aus den Bereichen Entertainment und Sport den Protagonisten im Film ihre Stimme geliehen wie die Moderatorinnen Caroline Beil, Bettina Rust und Arabella Kiesbaur, YouTube-Star Vanessa aka Malwanne, Entertainer Bürger Lars Dietrich, Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen, Hockey-Weltmeister Niklas Wellen, die Influencerin und Jamskaterin Oumi Janta sowie die Schauspieler Kostja Ullmann, Collien Ulmen-Fernandes und Florence Kasumba,
Pitt Herrmann