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"Atos dos Homens" sollte ursprünglich ein Film über den Alltag von Menschen in Brasilien werden, die ein Massaker überlebt haben. Der Drehbeginn war für April 2005 geplant – aber so lange wartete die Realität nicht. Am letzten Tag im März, genau einen Monat, bevor wir laut Zeitplan mit dem Drehen anfangen wollten, hatte sich die Lage geändert: In Baixada Fluminense, einem Ort in der Nähe von Rio de Janeiro, waren neunundzwanzig Menschen im größten Massaker der Geschichte Rio de Janeiros von Todesschwadronen getötet worden. Die inzwischen gefassten Mörder sind Polizisten aus der Gegend, die zu so genannten Vernichtungskommandos gehören und in Erpressungen, Entführungen, Drogenhandel ebenso wie in Tötungsdelikte verwickelt sind. Die Wurzeln dieses Problems reichen in die fünfziger Jahre zurück und haben heute einen extremen Höhepunkt erreicht.
Der Film ist in vier Teile gegliedert: Der Alltag in Baixada Fluminense zeigt Aufnahmen von den Bewohnern des Ortes, die so wirken, als seien sie vor dem Massaker gedreht; tatsächlich sind sie erst danach entstanden. Das Massaker beschreibt das Gemetzel und die Gefühle, die es auslöste. Todesschwadronen beschäftigt sich mit den Killerkommandos der Gegend und enthält ein Interview mit einem professionellen Mörder. Alltag 2 zeigt die Menschen in Baixada Fluminense und ihre Versuche, das Erlebte zu verarbeiten.
Quelle: 56. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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