Liebling der Götter

Deutschland 1930 Spielfilm

Inhalt

Albert Winkelmann ist in der Tat ein "Liebling der Götter". Als Sänger hat er es zu Ruhm und Reichtum gebracht, die Frauen liegen ihm zu Füßen. Wein, Weib, Gesang – das ist ein Leben nach seinem Geschmack. Nur seine Frau Agathe betrachtet das Treiben ihres Gatten mit Sorge.

Winkelmann liebt seine Frau zwar, aber eher als "Muttchen", wie er sie nennt. Eines Tages konfrontiert ein Arzt den Sänger mit der schlechten Nachricht: Winkelmann hat schwere Herzprobleme. Das jahrelange Leben ohne Rücksicht auf die Gesundheit hat seinen Preis. Doch Winkelmann schlägt die Warnungen voller Spott in den Wind und reist nach Südamerika, wo er eine große Tournee veranstalten soll. In den heißen Gefilden macht sich jedoch bald sein Herz bemerkbar, der Sänger muss die Tournee abbrechen.

Wieder zu Hause angekommen, zieht er sich aus dem Showgeschäft zurück. Agathe ist überglücklich. Lange hält Winkelmann den Ruhestand aber nicht aus. Er muss zurück auf die Bühne, koste es, was es wolle.

 

Kommentare

Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!

Falk Schwarz
Göttliche "Schlamastik"
Schamlos, so muss man es wohl sagen, schamlos, zelebriert dieser Superschauspieler seine Ess- und Trinkfreuden vor der Kamera. Er sitzt morgens beim Frühstück in einem Lokal, titscht das Brot in den Kaffee, bestellt den ersten Krug Bier, trinkt ihn halb aus, bestellt einen zweiten und freut sich dann, wenn die hübsche Wirtin ihm einen Wurstsalat (mit extra großer Portion Zwiebeln) hinreicht. Daneben managt er noch mal eben seine diversen Freundinnen, die vor der anrauschenden Ehefrau versteckt werden müssen. Und mit dem Augenaufschlag des Naiven sagt er: „Meine Leidenschaft sind schöne Frauen und goldener Wein“. Das ist Emil Jannings als (im Film) umschwärmter Sänger, der die großen Partien wuppt und die kleinen des Lebens mit ebensolcher Leichtigkeit. Die Frauen liegen ihm zu Füßen und da er über die Mimik und den Augenaufschlag eines Kindes verfügt, kommt das Alles herrlich direkt und unverfälscht von der Leinwand. Dann taucht der Moser auf, der Agent des großen Künstlers, und er hat nur ein Wort für das ganze Chaos: „Schlamastik“. Ja, es wird eine Schlamastik geben. Die Frau des großen Sängers (sehr hübsch und elegant Renate Müller) nennt der Mime Muttchen, doch sie sieht ihren Schlawiner messerscharf: „Du brauchst keine Frau, Du brauchst Weiber“. Doch dann ist der Tragöde im großen Schauspieler Jannings gefordert und als er erkennt, dass seine Stimme ihn verlässt, da merkt er dann, dass er ohne Applaus gar nicht leben kann. Da wird er bescheiden, zieht sich zurück, will nur noch privat sein. Aber die Sirenenklänge der Lohengrin-Musik holen ihn ein, plötzlich ist die Stimme wieder da und alles mal wieder so wie vorher. - Filmisch ist da nicht viel zu holen, die Frauen sind eher eingesetzt als Girlanden und die Männer von Jannings wie üblich an die Wand gespielt. Schmunzeln wir also über den großen Schauspieler und Vielfraß Jannings und über seine Schlamastik. “Ein Götterliebling, der hier von allen Göttern verlassen ist“ (Kracauer).

Credits

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Dreharbeiten

    • 26.05.1930 - Juni 1930: St. Wolfgang (Salzkammergut), Wien
Länge:
11 Akte, 2996 m, 110 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 30.09.1930, B.26982, Jugendverbot

Aufführung:

Deutsche Erstaufführung (DE): 13.10.1930, Berlin, Gloria-Palast

Titel

  • Originaltitel (DE) Liebling der Götter
  • Verleihtitel (DE) Liebling der Götter (stumme Fassung)
  • Verleihtitel (DE) Liebling der Götter (Tonfassung)

Fassungen

Digitalisierte Fassung

Abschnittstitel
  • Verleihtitel (DE)
  • Liebling der Götter (Tonfassung)
Länge:
100 min
Format:
DCP 2k, 1:1,19
Bild/Ton:
s/w, 1.0
Abschnittstitel
  • Verleihtitel (DE)
  • Liebling der Götter (stumme Fassung)
Länge:
93 min
Format:
DCP, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, stumm

Original

Länge:
11 Akte, 2996 m, 110 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 30.09.1930, B.26982, Jugendverbot

Aufführung:

Deutsche Erstaufführung (DE): 13.10.1930, Berlin, Gloria-Palast

Formatfassung

Länge:
10 Akte, 3058 m
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, stumm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 30.09.1930, B.26982, Jugendverbot;
Zensur (DE): 12.02.1931, B.28197, Jugendverbot