Die Zukunft heißt Frau

Italien Frankreich BR Deutschland 1984 Spielfilm

Inhalt

Trotz Kinderwunsch beschließen Anna und Gordon, keine Kinder zu bekommen – ihre Angst vor einem Atomkrieg ist zu groß. Doch dann treffen sie in einer Nobeldisko auf die hochschwangere Malvina, die sie mit zu sich nach Hause nehmen. Nun nistet sich Malvina nicht nur in der Wohnung von Anna und Gordon ein, sondern mischt sich mehr und mehr auch in deren Beziehungsangelegenheiten ein. Die sich daraus entwickelnde Dreierbeziehung verändert das Leben von Anna und Gordon von Grund auf.

 

Kommentare

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8martin
(Kein Betreff)
Marco Ferreri, das Enfant Terrible des Films hatte 1984 wieder mal zugeschlagen. Dieser Film könnte ganz oben auf der Liste der Emanzipation stehen, weil er fast alle Tabus der bürgerlichen Gesellschaft bricht und schon im Titel eine Lanze für die Frau bricht.
Ein Paar, Anna (Hanna Schygulla) und Gordon (Neils Arestrup), das keine Kinder will, freundet sich mit der schwangeren Malvina (Ornella Muti) an.
Anna und Malvina verlieben sich, Gordon bleibt außen vor und kommt um. Malvina gebiert am Strand und übergibt Anna ihr Kind. Malvina zieht wortlos davon. Ein Dreiecksverhältnis der besonderen Art. Kühl und radikal wird mit den Emotionen gespielt, die doch an der Oberfläche bleiben. Ein soziales Konstrukt, das schockieren und abstoßen will. Dem Mann bleibt nur die Rolle einer Drohne. Hat er seine Schuldigkeit getan, wird er überflüssig und muss weg.
Die drei Hauptdarsteller bemühen sich um den Spagat zwischen ihren animalischen Trieben und einer möglichen, hingebungsvolle Zuneigung. Dabei verlieren sie ihr hedonistisches Ego nie aus den Augen. So entsteht eine sterile, beinahe asexuelle, kalte Welt. Voyeure kommen hier nicht auf ihre Kosten. Schygulla/Muti/ Arestrup vermeiden Peinlichkeiten, weil sie distanziert bleiben. Allein der Plot steht im Vordergrund. Neben dem Was? rückt das Wie? an die zweite Stelle und hier ist eine Identifikation mit einer der Figuren nicht leicht.
Hier stehen menschliche Wärme und Geborgenheit der absoluten Freiheit und der Rücksichtlosigkeit gegenüber, wobei die Verantwortung auf der Strecke bleibt. Was für eine Zukunft! Dagegen war ja Ferreris Letzte Frau mit der Selbstkasteiung noch ein reiner Kindergeburtstag.

Credits

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Dreharbeiten

    • 16.01.1984 - 12.03.1984: Rom und Umgebung, Mailand [mit Unterbrechung 01.07-10.07.1984]
Länge:
103 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Aufführung:

Uraufführung (IT): 31.08.1984, Venedig, IFF

Titel

  • Originaltitel (DE) Die Zukunft heißt Frau
  • Weiterer Titel (FR) Le futur est femme
  • Weiterer Titel (IT) Il futuro è donna

Fassungen

Original

Länge:
103 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Aufführung:

Uraufführung (IT): 31.08.1984, Venedig, IFF

Prüffassung

Länge:
2703 m, 99 min
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 06.09.1984, 54899, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Kinostart: 13.09.1984;
TV-Erstsendung: 05.06.1990, RTL