Der Rebell. Die Feuer rufen

Deutschland 1932 Spielfilm

Der Rebell


Morgenpost, Berlin, 18.1.1933


Grandioses Bilderbuch einer grandiosen Landschaft. Aber nicht nur das, sondern darüber hinaus ein ehrlicher Film des großen historischen Freiheitskampfes der Tiroler 1809 gegen einen übermächtigen Feind. Luis Trenker, selbst ein Tiroler, der vor Jahren die Berge seiner engeren Heimat, sozusagen, für den Film entdeckte, hat hier ein prachtvolles Werk geschaffen: als Autor, Regisseur (gemeinsam mit Kurt Bernhardt) und, natürlich, als Hauptdarsteller.

Eine einfach-gradlinig erzählte Geschichte in Holzschnitt-Manier; das Schicksal eines jungen Studenten, der in den Strudel der politischen Kämpfe gerät, heldenhaft gegen Napoleon kämpft und zum Schluß mit einigen anderen Kameraden standrechtlich erschossen wird. Dazwischen Berge und Felsen, mit ihren knorrigen, harten Bewohnern, überzeugend in ihrer Liebe zur Scholle und im Kampf für sie.

Die Regie-Leistung Bernhardts und Trenkers ist besonders in den Außen-Aufnahmen bedeutend, in der meisterhaften Ausnutzung der Landschaft und ihrer Einfügung in das Gesamtbild. Das Schauspielerische tritt mehr in den Hintergrund. Mitreißend nur Trenker, mit dem ernsten, fanatischen Gesicht. Er ist ein Mann, nehmt alles nur in allem. Seine Gegenspielerin, Luise Ullrich, zum erstenmal auf der Leinwand, seltsam leer und blaß neben dieser herrlichen Natur; kaum mehr als ein Öldruck, wenn sie auch einige nette Momente hat. Sonst noch Victor Barconi als maßvoll strenger, energisch entschlossener französischer Hauptmann, und rund herum eine Fülle von hastenden Tiroler Bauerngesichtern. Dazu eine eindringliche Begleitmusik von Dr. Becce.

Ganz, ganz großer Erfolg.

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