Filmreihe "Dokumentarische Positionen: Tamara Trampe & Johann Feindt" im Zeughauskino Berlin

Das Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums Berlin zeigt von 11. Oktober bis 18. November 2024 die Filmreihe Dokumentarische Positionen: Tamara Trampe & Johann Feindt.

 

Es sind nur vier Dokumentarfilme, für die Tamara Trampe und Johann Feindt als Regisseure gemeinsam verantwortlich zeichneten: "Der schwarze Kasten" (1992), das Psychogramm eines ehemaligen Oberstleutnants der Staatssicherheit; "Weiße Raben – Alptraum Tschetschenien" (2005) über die physischen und psychischen Beschädigungen junger russischer Soldaten; der "Heimat Berlin"-Film "Wiegenlieder" (2010) und "Meine Mutter, ein Krieg und ich" (2014) über Trampes eigene Herkunft und Geschichte. Gleichwohl gehören diese vier Arbeiten zu den herausragenden Dokumentarfilmen der Nachwendezeit. Sie erzählen von staatlicher Gewalt und dem Verlust des inneren Kompasses; von Kriegstraumata, Kindheitserinnerungen und einer Familiengeschichte, die ebenfalls von Gewalterfahrungen und Traumatisierungen geprägt ist.

Gemeinsam haben Tamara Trampe und Johann Feindt ein dokumentarisches Œuvre geschaffen, das in der Begegnung mit Menschen komplexen psychosozialen Phänomenen ebenso auf den Grund geht wie deren gesellschaftlichen Ursachen und historischen Dimensionen. Ihr Werk steht im Mittelpunkt einer neuen Ausgabe der Reihe Dokumentarische Positionen, die neben den in Ko-Regie entstandenen Arbeiten auch selten gezeigte Dokumentarfilme vorstellt, bei denen Johann Feindt alleine oder mit anderen Filmschaffenden Regie führte. An vier Abenden wird Johann Feindt Gast des Zeughauskinos sein und über seine Filme und die Zusammenarbeit mit Tamara Trampe sprechen (am 11. Oktober "Der schwarze Kasten", am 12. Oktober "Wiegenlieder", am 18. Oktober "Weiße Raben – Alptraum Tschetschenien", am 8. November "Unversöhnliche Erinnerungen").

Dokumentarische Positionen ist eine mehrteilige, bis dato unabgeschlossene Reihe, die dem dokumentarischen Filmschaffen jenseits des Mainstreams gewidmet ist. Sie blickt in die Filmgeschichte zurück, schaut aber auch nach aktuellen marginalisierten Formen der dokumentarischen Filmarbeit, nach Positionen, die etwas riskieren, mit vermeintlichen Regeln brechen und Wirklichkeiten erschließen, zu denen wir sonst keinen Zugang hätten.

Ausführliche Angaben zur Filmreihe finden Sie auf der Zeughauskino-Webseite.

Quelle: www.zeughauskino.de