Das DOK.fest München hat auch in diesem Jahr großen Zuspruch des Publikums gefunden: Knapp 71.000 Zuschauer*innen sahen die Filme, Live-Filmgespräche und Preisverleihungen sowie die Veranstaltungen von DOK.forum und DOK.education.
Die Zahl der tatsächlichen Zuschauer*innen dürfte deutlich höher liegen, da sich nicht feststellen lässt, wie viele Personen jeweils vor der digitalen Leinwand saßen. Allein der Eröffnungsfilm "Hinter den Schlagzeilen" von Daniel Sager wurde rund 5.000 Mal aufgerufen. Knapp 1.500 akkreditierte nationale und internationale Branchengäste nahmen am Festival teil.
Am letzten Samstag des Festivals konnte – aufgrund der gesunkenen Inzidenzzahlen – der Gewinnerfilm des kinokino Publikumspreises, die dänische Produktion "He's My Brother", in den drei Münchner Partnerkinos des Festivals gezeigt werden: Rio Filmpalast, City-Kinos und Neues Maxim. Das Publikum nahm diese spontan organisierte Rückkehr ins Kino nach vielen Monaten des Lockdowns begeistert auf: Fast alle Plätze waren ausverkauft.
Während der zweieinhalb Festivalwochen liefen die 131 Filme aus 43 Ländern auf der digitalen Leinwand unter www.dokfest-muenchen.de. Hier entstand dieses Jahr noch mehr Festival-Feeling als im Vorjahr: Bei den meisten Filmen begrüßten die Regisseur*innen ihr Publikum mit voraufgezeichneten Grußworten und Einführungen. Bei den DOK.live Filmgesprächen konnten alle Zuschauer*innen über eine Chatfunktion Fragen an das Filmteam schicken. Darüber hinaus gab es die Möglichkeit, Nachrichten an das Filmteam zu senden und so in Austausch zu treten. Außerdem konnten sich Publikum, Filmschaffende und Festivalteam über die Plattformen Wonder und Spatial Chat begegnen. Und in 95 Filmgesprächen – live oder voraufgezeichnet – sprachen mehr Filmemacher*innen über ihre Werke als je zuvor. Die Gespräche wurden in der wunderbaren Atmosphäre des Silbersaals des Deutschen Theaters produziert, das das DOK.fest München auch als Festivalzentrum nutzen durfte.
Adele Kohout (Festivalleitung): "Das 36. DOK.fest München war eine bemerkenswerte Edition, die in jeder Hinsicht das Beste aus der Situation gemacht hat. Die zahlreichen Möglichkeiten für Interaktion und Begegnungen zwischen Filmemacher*innen und Publikum wurden dankbar und intensiv genutzt. Manche Teilnehmer*innen konnten nur aufgrund der barrierefreieren Durchführung dabei sein. Und wir konnten die herausragenden Filme online auf der digitalen Leinwand auf technisch hohem Niveau präsentieren. Wir haben in ganz Deutschland immense Aufmerksamkeit erhalten und große Resonanz auf unser Angebot erfahren. Der krönende Abschluss war die Rückkehr auf die große Kino-Leinwand mit unserem Publikumspreisträgerfilm."
Daniel Sponsel (Festivalleitung): "Nach mehr als einem halben Jahr Lockdown haben die jüngsten Lockerungen viel Bewegung in unser aller Leben gebracht, und viele Menschen sind inzwischen etwas müde davon, erhebliche Teile ihres Lebens vor dem Bildschirm zu verbringen. Wir haben es geschafft, das Publikum trotz des überbordenden Kultur-Angebots im Netz zu erreichen. Gerade vor diesem Hintergrund ziehen wir ein äußerst positives Resümee der zweiten Online-Edition des Festivals. Wenn jetzt die Kinos endlich wieder öffnen, warten große Aufgaben auf uns alle. Die Kino- und Festivalbranche wird nicht mehr die gleiche sein wie vor der Pandemie, erweiterte Präsentations- und Erlösmodelle liegen auch von Seiten der Kinos schon auf dem Tisch und wollen weiterentwickelt werden. Wir haben nun ein Jahr Zeit mit unseren Förderern, Partnern, Sponsoren und dem Trägerverein ein perspektivisches Konzept für das Festival 2022 zu entwickeln."
Beim DOK.fest München 2021 @home wurden 16 Preise mit einem Gesamtwert von 64.000 Euro verliehen. In den drei Hauptwettbewerbsreihen gewannen "Anny" von Helena Třeštíková (DOK.international Main Competition), "Zuhurs Töchter" von Laurentia Genske und Robin Humboldt (DOK.deutsch) und "Things We Dare Not Do" von Bruno Santamaría (DOK.horizonte).
Auch die Branchenplattform DOK.forum war online ein großer Erfolg: 2.417 Gäste und 221 Expert*innen aus der internationalen Film- und Medienbranche nahmen teil, insgesamt fanden 58 Veranstaltungen statt. Beim DOK.forum wurden fünf Preise verliehen, darunter erstmals der neue Preis DOK.series. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 12.500 Euro vergeben.
Das Kinder- und Jugendprogramm DOK.education bot in einem Online-Kinosaal das neue Unterrichtsformat "Schule des Sehens" an: Lehrer*innen konnten die digitalen Unterrichtseinheiten, in denen jeweils unter anderem ein altersgerechter Dokumentarfilm gezeigt wurde, im Distanzunterricht, im Klassenzimmer oder als Hausaufgabe einsetzen. Das wurde hervorragend angenommen: Über 350 Lehrer*innen aus ganz Deutschland forderten die Unterrichtseinheiten an, bundesweit wurden sie bereits von über 4.000 Kindern und Jugendlichen gesehen. Weitere Highlights von DOK.education waren der digitale Live-Workshop der Youtuberin Ilka Knigge, ein Live-Kamera-Workshop, der Foto-Workshop "Stories aus der Stadt" und der "Dokumentarfilmwettbewerb für junge Menschen", an dem 30 junge Filmemacher*innen teilnahmen.
Das 37. DOK.fest München ist für den 4. bis 15. Mai 2022 geplant.
Quelle und weitere Informationen: www.dokfest-muenchen.de