DFF zeigt Filmreihe mit Maximilian Schells Regiearbeiten

Vom heutigen Donnerstag bis Samstag, 29. Februar, zeigt das Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum eine Filmreihe mit Maximilian Schells Regiearbeiten.

 

Die Ausstellung "Maximilian Schell" im DFF präsentiert bis 19. April 2020 Schells künstlerischen Nachlass. Schell war ein Multitalent, der nicht nur als Schauspieler internationale Erfolge feierte. Als Spielfilmregisseur schuf er mit "First Love" (CH/BRD 1970) oder "Der Fußgänger" (BRD/CH 1973) vielbeachtete Filme, mit "Marlene" (BRD/FR/CS 1984) machte er sich als Regisseur auch weltweit einen Namen. Sein Porträt über Marlene Dietrich erhielt eine Oscar®-Nominierung als bester Dokumentarfilm. Die Regiearbeiten Schells präsentiert das Kino des DFF im Februar in einer Filmreihe.

Donnerstag, 13. Februar, 20:30 Uhr

"First Love"
BRD/CH/HU 1970. R: Maximilian Schell
D: John Moulder-Brown, Dominique Sanda, Maximilian Schell. 89 Min. DCP

Einführung: Isabelle Bastian (DFF)

Schells erster Regie-Film ist eine Adaption der gleichnamigen Novelle von Ivan Turgenev aus dem Jahr 1860. Der Film bleibt dem Geist der Vorlage treu, jedoch spielt die Handlung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Geschildert wird die Schwärmerei des 16-jährigen Alexander für die 21-jährige Sinaida aus dem Nachbarhaus. Der Kameramann Sven Nykvist tauchte die Landschaften und Räume in ein weiches, milchiges Licht, das die Farben und Konturen verschwimmen lässt.

Samstag, 15. Februar, 18 Uhr

"Der Fußgänger"
BRD/CH 1973. R: Maximilian Schell. D: Gustav Rudolf Sellner, Ruth Hausmeister, Maximilian Schell, Manuel Sellner. 100 Min. DCP

Einführung: Norbert Grob

Eine Boulevardzeitung deckt bei ihren Nachforschungen auf, dass ein Großindustrieller wahrscheinlich im Zweiten Weltkrieg maßgeblich an der Tötung der Einwohner/innen eines griechischen Dorfes beteiligt war. Die Frage der Schuld verfolgt den alten Mann, der auch den Tod seines Sohnes bei einem Autounfall mitverursacht haben soll, in der Folge. "Der Fußgänger" erhielt nicht nur den Deutschen Filmpreis, sondern gewann auch den Golden Globe und wurde als Bester fremdsprachiger Film für den Oscar® nominiert.

Mittwoch, 19. Februar, 18 Uhr
Samstag, 22. Februar, 18 Uhr

"Der Richter und sein Henker" ("End of the Game")
BRD/IT 1975. R: Maximilian Schell. D: Martin Ritt, Jon Voight, Jacqueline Bisset. 103 Min. Blu-ray (engl. OF) am 22.02. / 35mm (DF) am 19.02.

Einführung am 19.02.: Hans-Peter Reichmann (DFF)

Mit internationaler Starbesetzung (US-Regisseur Martin Ritt, Kabarettist Helmut Qualtinger, Friedrich Dürrenmatt als Schriftsteller) verfilmte Schell den Roman seines Freundes Dürrenmatt als eine faszinierende Studie über Gut und Böse. Erzählt wird von einem Kriminalkommissar, der einen zum Verbrecher gewordenen Jugendfreund mit falschen Beweisen zur Strecke bringt. In einem Gastaufritt: Schell am Klavier mit Violinist Pinchas Zukerman.

Sonntag, 23. Februar, 17 Uhr

"Geschichten aus dem Wiener Wald"
BRD/Österreich 1979. R: Maximilian Schell
D: Birgit Doll, Hanno Pöschl, Helmut Qualtinger. 95 Min. Digital

Mit dieser Verfilmung des gleichnamigen Volksstücks von Ödön von Horváth aus dem Jahr 1931 gelang Schell sein vielleicht bestes Werk als Regisseur. Der Film entfaltet einen Reigen kleinbürgerlicher Wiener Figuren, in dessen Mittelpunkt die etwas naive Marianne steht. Sie verlässt ihren biederen Verlobten und lässt sich mit einem Strizzi ein – für sie der Beginn eines unaufhaltsamen sozialen Abstiegs. Schell umschifft die naturalistischen Fallen gekonnt mittels formaler Brüche und Stilisierungen.

Mittwoch, 26. Februar, 18 Uhr
Donnerstag, 27. Februar, 20:30 Uhr

"Marlene"
BRD/FR/CSSR 1984. R: Maximilian Schell
Dokumentarfilm. 94 Min. 16mm

Für Schells Dokumentation über die große Filmschauspielerin Marlene Dietrich gab die Diva eine Reihe von Tonbandinterviews, war aber nicht bereit, sich filmen zu lassen. Schell unterlegt die teils ironischen, teils nostalgischen Äußerungen Dietrichs mit Fotos, Filmausschnitten und anderem Archivmaterial. Ergänzt wird dies durch Szenen, in denen das Team in der nachgebauten Wohnung Dietrichs mit dem Material kämpft. Schell gelingt so ein bewegendes Porträt der Künstlerin, das hinter die Kulissen des "Mythos Marlene" blickt.

Samstag, 29. Februar, 18 Uhr

"Meine Schwester Maria"
DE/AT/CH 2002. R: Maximilian Schell
Dokumentarfilm. 90 Min. 35mm

Maria Schell war eine der ganz wenigen deutschsprachigen Schauspielerinnen, die in den 1950er Jahren zum Weltstar wurden. Einfühlsam, wie es nur ein enger Verwandter kann, porträtiert Schell seine Schwester, voller Respekt für ihre Leistungen, aber auch voller Trauer über ihre zunehmende Demenzerkrankung. Mit Hilfe von Filmausschnitten und Interviews, deren Text zum Teil von Maximilian Schell vorher geschrieben wurde, entsteht ein faszinierend vielschichtiges Bild der großen Schwester.

Quelle: www.dff.film