Volker Spengler gestorben

Der Fassbinder-Schauspieler Volker Spengler ist am vergangenen Wochenende gestorben. Er wurde 80 Jahre alt.

 

Die Karriere Volker Spenglers verlief durchaus illuster: Ab seinem 14. Lebensjahr arbeitete er zunächst als Seemann, mit 18 begann er eine Kaufmannslehre – die er jedoch abbrach, um von 1959 bis 1961 in Salzburg und am Wiener Max-Reinhardt-Seminar Schauspiel zu studieren.

Wenngleich er zeitlebens ein Mann des Theaters war, wirkte er in einigen Klassikern des deutschen Films mit. Insbesondere mit Rainer Werner Fassbinder verband ihn ab 1975 eine langjährige Zusammenarbeit. Anfänglich vor allem in Nebenrollen besetzt, gelang ihm der Leinwand-Durchbruch mit der Darstellung des Transsexuellen Erwin/Elvira in Fassbinders "In einem Jahr mit 13 Monden" (1978). Auch in Fassbinders RAF-Satire "Die dritte Generation" (1979) spielte er eine Hauptrolle.

Nach Fassbinders Tod fand Spengler in Christoph Schlingensief einen weiteren eigenwilligen Film- und Theatermacher, mit dem er wiederholt zusammenarbeitete – am prägnantesten wohl in der Wiedervereinigungs-Farce "Das deutsche Kettensägenmassaker" (1990), in dem Spengler den wüsten Kettensägen-Killer verkörperte.

Spenglers zentrales Schaffen spielte sich jedoch weiterhin am Theater ab. In den 1990er Jahren gehörte er dem Berliner Ensemble an, nach Heiner Müllers Tod wechselte er ins Ensemble der Volksbühne, wo er vor allem in René Pollesch einen Weggefährten fand.

Spenglers letzte Kinoarbeit war Thomas Heises "Die Lage" (2012): bei dem Dokumentarfilm über den Deutschlandbesuch von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2011 fungierte er als Sprecher.

Zu seinen letzten großen Bühnenauftritten gehörte "Baumeister Solness" (2014) unter der Regie von Frank Castorf.

Am 8. Februar 2020 starb Volker Spengler in Berlin.