Gestern hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue den Regisseur Volker Schlöndorff mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Volker Schlöndorff, der Ende März seinen 80. Geburtstag feierte, hat bereits mit seinem Erstling "Der junge Törless" 1966 Aufsehen erregt und wurde zu einem der wichtigsten Filmemacher des Neuen Deutschen Films. Einen Welterfolg konnte er mit der Günter-Grass-Verfilmung "Die Blechtrommel" feiern, die 1979 in Cannes die Goldene Palme (ex aequo mit Francis Ford Coppolas "Apocalypse Now") und 1980 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film erhielt. Seit über 50 Jahren macht er Filme, erst 2017 kam sein bislang letztes Werk für die große Leinwand in die Kinos: "Rückkehr nach Montauk".
Steinmeier ehrte Schlöndorff für seinen künstlerischen wie politischen Anspruch: "Sie haben eine Bild- und Filmsprache gefunden für so vieles, was in unserer Gesellschaft virulent war und ist. Ihre Generation war die erste, die unbelastet, weil ohne eigene Schuld an den Verbrechen des Dritten Reiches, in die Zukunft hätte gehen können. Sie haben aber, aus freiem Willen, eine Verantwortung geschultert, die viele der tatsächlich Verantwortlichen nicht übernehmen wollten."
Auch Schlöndorffs Rolle als Kulturvermittler zwischen Deutschland und Frankreich hob Steinmeier hervor. Schlöndorff ist bereits seit seiner Schulzeit Frankreich verbunden, verkehrte in den cinephilen Kreisen von Paris und war vor seiner eigenen Regie-Karriere Volontär und Assistent bei Louis Malle, Jean-Pierre Melville und Alain Resnais.
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