Berlinale 2017: Goldener Bär für den ungarischen Film "Testről és lélekről"

Ildikó Enyedis Film über eine zarte Liebesgeschichte vor der Kulisse eines Budapester Schlachthauses wurde am Samstag mit dem Hauptpreis der 67. Berlinale ausgezeichnet. Georg Friedrich erhielt einen Silbernen Bären als Bester Darsteller für "Helle Nächte".

Die Jury unter dem Vorsitz des Regisseurs Paul Verhoeven vergab ihren "Großen Preis der Jury" an Alain Gomis' "Félicité" (FR/SN/BE/DE/LB). Der Film weise über das persönliche Porträt einer starken und unabhängigen Frau im Senegal hinaus und zeichne ein Bild des ganzen Landes, so die Jury.

Der Silberne Bär für die Beste Regie ging an Altmeister Aki Kaurismäki. In der finnisch-deutschen Koproduktion "Die andere Seite der Hoffnung" ("Toivon tuolla puolen") treffen ein Flüchtling, der seinem Heimatland Syrien den Rücken gekehrt hat und ein finnischer Handelsvertreter, der sein altes Leben an den Nagel gehängt hat, in Helsinki aufeinander und bilden eine der für Kaurismäki typischen Schicksalsgemeinschaften.

Als Beste Darstellerin wurde die Koreanerin Kim Minhee für ihre Leistung in Hong Sangsoos "Bamui haebyun-eoseo honja" ("On the Beach at Night Alone", Republik Korea) ausgezeichnet. Der Österreicher Georg Friedich erhielt den Silbernen Bären für seine darstellerische Leistung in Thomas Arslans Vater-Sohn-Drama "Helle Nächte", eine deutsch-norwegische Koproduktion.

Der Preis für das Beste Drehbuch ging Sebastián Lelio und Gonzalo Maza für "A Fantastic Woman" ("Una mujer fantástica", CL/US/DE/ES). Lelio führte auch Regie bei dem Spielfilm über eine Transgender Frau, die gegen Vorurteile und Repressalien im heutigen Chile für ihre Würde und ihr Recht auf Trauer kämpft.

Den Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung aus den Kategorien Kamera, Schnitt, Musik, Kostüm oder Set-Design verlieh die Jury an Dana Bunescu für den Schnitt in "Ana, mon amour" (RU/DE/FR) von Regisseur Călin Peter Netzer.

Mit dem Alfred-Bauer-Preis zeichnete die Jury, der auch die deutsche Schauspielerin Julia Jentsch angehörte, "Pokot" ("Spoor", PL/DE/SE/CZ), einen anarchistischen Genre-Mix von der polnischen Regisseurin Agnieszka Holland aus. Der Preis wird an einen Spielfilm verliehen, der neue Perspektiven eröffnet.

Die Preisverleihung fand am 18. Februar 2017 im Rahmen einer feierlichen Gala im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz statt.

Weitere Informationen sowie die Preisträger aller Sektionen unter www.berlinale.de