Connie Betz/Julia Pattis/Rainer Rother (Hg.): Deutschland 1966
Quelle: Bertz + Fischer |
Buchcover |
Aufbruchstimmung und Experimentierfreude verändern seit Anfang der 1960er Jahre die deutsche Filmlandschaft auf beiden Seiten der Mauer. Neue Formen und Motive anstelle der traditionellen Erzählmuster, die Hinwendung zu aktuellen Lebenswelten und authentischeren Szenarien kennzeichnen diese Entwicklung.
1966 befindet sie sich an einem Scheideweg: Nach dem sogenannten "Kahlschlag"-Plenum wird der kulturelle Aufbruch in der DDR ausgebremst, ein Großteil der Gegenwartsfilme verboten. Zeitgleich feiert eine junge Generation von Filmemachern in der Bundesrepublik mit ihren Werken erste nationale und internationale Erfolge.
Die Essays im Band "Deutschland 1966" sondieren bundesdeutsche Befindlichkeiten im Spiegel des Neuen Deutschen Films und beleuchten die Hintergründe der DEFA-Verbotsfilme. Sie berichten von problematischen deutsch-deutschen Filmbeziehungen, vom Einfluss des Fernsehens und machen sich auf die Suche nach den Regisseurinnen sowie neuen dokumentarischen und spielerischen Ansätzen in West und Ost. – Die Rekonstruktion eines entscheidenden Jahres voller Unterschiede, Gemeinsamkeiten und filmischer Entdeckungen.
Mit Beiträgen von Bert Rebhandl, Ralf Schenk, Andreas Kötzing, Klaudia Wick, Britta Hartmann, Claudia Lenssen und Claus Löser. Ergänzt wird der Band durch zahlreiche historische Dokumente und bisher teils unveröffentlichte Abbildungen.
Die Herausgeber:
Connie Betz ist Filmwissenschaftlerin. Programmkoordinatorin und Co-Kuratorin der filmhistorischen Programme der Internationalen Filmfestspiele Berlin in der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin. Davor Lehrbeauftragte für Filmgeschichte an der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW (Studienschwerpunkt Restaurierung Foto/Film/Datenträger) und wissenschaftliche Mitarbeiterin im EU-Projekt "Exotisches Europa – Reisen ins frühe Kino". Autorin und (Co-)Herausgeberin diverser Publikationen: "Glorious Technicolor" (2015), "Ästhetik der Schatten. Filmisches Licht 1915-1950" (2014), "Karsten Witte. Schriften zum Kino. Westeuropa, Japan, Afrika nach 1945" (2011), "Exotic Europe – Reisen ins frühe Kino" (DVD-Edition und Booklet, 2010), "Cut. Film- und Videomacherinnen Schweiz. Von den Anfängen bis 1994 – Eine Bestandsaufnahme" (1995). Lebt in Berlin.
Rainer Rother ist Filmwissenschaftler. Seit 2006 Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin, und Leiter der filmhistorischen Programme der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Von 1991 bis 2006 Leiter des Zeughauskinos des Deutschen Historischen Museums, Berlin, und Ausstellungskurator. Autor und (Co-)Herausgeber zahlreicher Publikationen zu Themen der Filmgeschichte, zuletzt: "Glorious Technicolor" (2015), "Bigger than Life. Ken Adam's Film Design" (2014), "Ästhetik der Schatten. Filmisches Licht 1915-1950" (2014), "Die Lust am Genre. Verbrechergeschichten aus Deutschland" (2011) sowie "Die Kamera als Waffe. Propagandabilder des Zweiten Weltkrieges" (2010). Lebt in Berlin.
Julia Pattis ist Kulturwissenschaftlerin. Redakteurin der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen. Davor Mitarbeiterin der Deutschen Kinemathek, u.a. für die Sammlung Werner Herzog und die Retrospektive der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Publikationen zu Fotografie und Film, zuletzt: "Ästhetik der Schatten. Filmisches Licht 1915-1950" (2014), "C/O Berlin Talents 22: On the Lakeshore ... and other Stories" (2011) und "Die Lust am Genre. Verbrechergeschichten aus Deutschland" (2011). Lebt in Berlin.
Connie Betz / Julia Pattis / Rainer Rother
Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen (Hg.)
Deutschland 1966
Filmische Perspektiven in Ost und West
Bertz + Fischer Verlag
204 Seiten, 110 Fotos, vierfarbig
Hardcover, 21,5 x 22,5 cm