Das 23. Filmfest Hamburg, das von 1. bis 10. Oktober stattfindet, hat heute sein Programm bekannt gegeben. 172 Filme aus 52 Ländern in 13 Sektionen und Reihen zeigt das Festival in diesem Jahr.
Zum Auftakt erwartet das Festival die Grande Dame des französischen Kinos, Catherine Deneuve. Sie wird anlässlich der Deutschlandpremiere des neuen Films "Le tout nouveau testament" ("Das Brandneue Testament") des belgischen Regisseurs Jaco van Dormael mit dem diesjährigen Douglas-Sirk-Preis ausgezeichnet.
Der renommierte Preis von Filmfest Hamburg geht seit 1995 an eine Persönlichkeit, die sich um Filmkultur und Filmbranche verdient gemacht hat. Ausgezeichnet wurden in den vergangenen Jahren Filmgrößen wie Clint Eastwood, Stephan Frears, Jodie Foster, Wong Kar-wai, Aki Kaurismäki, Isabelle Huppert, François Ozon, David Cronenberg, Atom Egoyan, Julian Schnabel, Andreas Dresen und Peter Rommel, Kim Ki-duk, Tilda Swinton sowie 2014 Fatih Akin. In diesem Jahr wird der Weltstar Catherine Deneuve die vom Hamburger Designer Georg Plum entworfene und in Kristall gestaltete Preisstatuette entgegen nehmen.
Seit über 50 Jahren prägt keine Schauspielerin das französische Kino so sehr wie "die Deneuve". Die bereits mit zahlreichen Auszeichnungen geehrte Diva arbeitete schon in den 1960er Jahren mit Regielegenden wie Roman Polanski, Luis Buñuel und François Truffaut. Die Liste der Regisseure ihres filmischen Schaffens liest sich wie ein Who is Who des Kinos. Ihren Durchbruch erlangte sie als 21-Jährige mit dem Musicalfilm "Les parapluies de Cherbourg"" ("Die Regenschirme von Cherbourg", 1964, Regie: Jacques Demy), der zur Einstimmung auf Filmfest Hamburg am morgigen Donnerstag in Kooperation mit dem City Management Hamburg beim diesjährigen Binnenalster Filmfest umsonst und draußen auf der schwimmenden Leinwand vor dem Hamburger Alsterhaus präsentiert wird.
Den krönenden Abschluss des 23. Filmfest Hamburg wird die Deutschlandpremiere der iranisch-deutschen Koproduktion "Paradise" von Sina Ataeian Dena (Drehbuch und Regie) geben, ein mutiges Spielfilmdebüt, des studierten Physikers, der zuvor bereits mehrere Animationsfilme verwirklichte. "Paradise" wurde von dem Berliner Produzenten Amir Hamz produziert. Der Film erzählt die Geschichte der jungen Lehrerin Hanieh, die gegen ihre innerste Überzeugung gezwungen ist, ihre Schülerinnen mit militärischer Disziplin und in restriktiver Auslegung des Islam zu erziehen. Der Film entstand ohne das Einverständnis offizieller Stellen und gibt Einblicke in den Alltag der Islamischen Republik. Er beschreibt mit poetischem Realismus und feiner Lakonik das männliche Machtmonopol in der iranischen Gesellschaft. Sina Ataeian Dena wird seinen Film gemeinsam mit Amir Hamz und der Hauptdarstellerin Dorna Dibaj am 10. Oktober im Rahmen der Abschlussgala des 23. Filmfest Hamburg präsentieren.
Insgesamt erwartet Festivalleiter Wiederspiel 204 Gäste aus der ganzen Welt, die ihre Filme bei Filmfest Hamburg persönlich vorstellen werden.
Das 23. Filmfest Hamburg findet vom 1. bis 10. Oktober 2015 im Abaton-Kino, CinemaxX Dammtor, Metropolis, Passage, Studio-Kino und B-Movie statt. Das MICHEL Kinder und Jugend Filmfest lädt vom 2. bis 10. Oktober 2015 ins Abaton-Kino ein.
Der Kartenvorverkauf beginnt ab 17. September im Levantehaus und in den Festivalkinos Abaton, Studio-Kino, Metropolis und Passage.
Quelle und weitere Informationen: www.filmfesthamburg.de.