Obwohl die Kinos in Deutschland mit 120 Millionen Besuchern im Jahr 2014 – wie schon im Jahr davor – rund 6 Prozent im Vorjahresvergleich verloren haben, erzielte der Kinomarkt mit rund 981 Mio. Euro das viertstärkste Ticket-Umsatzergebnis seit Erhebung der Daten durch die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).
Grund: der leicht steigende Ticketpreis um 4 Prozent, der den durchschnittlichen Eintrittspreis auf 8,15 Euro ansteigen ließ. Der Besuchsrückgang insgesamt verteilte sich nicht nur gleichmäßig auf beide Geschlechter, sondern wirkte sich auch gleichmäßig auf die Altersgruppen der 10 bis 49 Jährigen aus – während ältere Besuchergruppen jenseits der 50 erneut häufiger ins Kino gingen. Diese Zahlen präsentierte der stellvertretende FFA-Vorstand Frank Völkert am heutigen Donnerstag bei der Vorstellung der aktuellen FFA-Studie "Kinobesucher 2014" beim Kinokongress "Kino 2015" erstmals der Öffentlichkeit.
Das Kinojahr 2014 bestätigt somit den Trend der letzten Jahre: Im Langzeitvergleich 2009 zu 2014 ist die Zahl der 10 bis 19 Jährigen Kinobesucher um 36% und die der 20 bis 29 Jährigen um 33% zurückgegangen. Auch die Altersgruppen der 30 bis 39 Jährigen (-22%) und 40 bis 49 Jährigen (-6%) haben Besucher einbüßen müssen. Im gleichen Zeitraum sind die Altersgruppen ab 50 Jahren immer kinoaffiner geworden: Im Vergleich zu 2009 lösten die 50 bis 59 Jährigen in 2014 knapp ein Drittel (31%) und die Generation über 60 Jahre knapp ein Fünftel (19%) mehr Kinotickets. Diese Altersgruppen stellen somit zwar über ein Viertel (26%) des Gesamtkinobesuchs, können jedoch den Besucherrückgang der jungen Zielgruppen nicht kompensieren.
Jugendliche und Twens waren und sind nämlich die wichtigste Zielgruppe – aber auch das Sorgenkind des Kinos Nummer 1: Mehr als jedes dritte Kinoticket (40%) entfällt auf diese Altersgruppe der 10 bis 29 Jährigen, in der fast jeder Dritte zur Gruppe der Heavy User mit sieben und mehr Kinobesuchen im Jahr (30%) zählt. Gleichzeitig nimmt ihr Kinobesuch kontinuierlich weiter ab. Die Gründe für die anhaltende Kinomüdigkeit junger Zielgruppen sind auch Ausgangspunkt für eine neue Zielgruppenstudie des VdF, HDF und der AG Kino-Gilde, die maßgeblich mit Mitteln der FFA gefördert wurde und in Kürze vorgestellt wird.
Weitere Ergebnisse aus der Studie:
- In Deutschland gingen 27,0 Mio. Menschen mindestens einmal im Jahr ins Kino – 0,3 Mio. weniger als im Jahr davor. Die höchste Reichweite erreichten die 10 bis 19 Jährigen mit 76% – und hier insbesondere die jungen Frauen mit einer Reichweite von 84%;
- das Kinopublikum bleibt weiterhin weiblicher (54%);
- die Kinobesucher waren auch in 2014 affin für Blockbuster: 36 Filme – darunter acht deutsche Produktionen – erreichten mehr als 1 Million Besucher; mehr deutsche Besuchermillionäre (14) gab es bislang nur im Ausnahmejahr 2009;
- unter den TOP 10 des Jahres 2014 befanden sich fünf 3D-Filme – dennoch war es gerade der 3D-Markt, der im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr an Besuchern einbüßte;
- der Gesamterlös aus Ticket- und Concession-Verkauf betrug insgesamt 1.429 Mio. € – wobei der Verzehranteil in Höhe von 448 Mio. Euro an den Kinogesamtausgaben im letzten Jahr bei unverändert 31 Prozent lag;
- mehr als jeder zweite Kinobesucher (55%) verzehrte im Kino etwas – am meisten gaben dabei die 40 bis 49 Jährigen aus (Ø 4,51 €).
Grundlage für die FFA-Auswertungen ist das Individualpanel Media*Scope der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), dessen filmwirtschaftliche Daten der FFA exklusiv zur Verfügung stehen. Das Panel umfasst 25.000 Teilnehmer und steht repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 10 Jahren. Die Studie steht ab sofort auf der FFA-Website zum Download bereit.
Quelle: www.ffa.de