Deutsches Filmmuseum zeigt ausgewählte Filme zur Erinnerung an Michel Leiner

Am Samstag, 24. Mai, um 20:30 Uhr und am Sonntag, 25. Mai, um 18 Uhr werden im Kino des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt ausgewählte Werke des im März gestorbenen Regisseurs Michel Leiner gezeigt.

Der Filmemacher und Art Director des Frankfurter Stroemfeld Verlags starb am 16. März im Alter von 71 Jahren. Mehr als zehn Filme hatte Michel Leiner gemeinsam mit Reinhard Kahn bereits gedreht, als sie 1980 ihr neues Werk "Waldi" im Kommunalen Kino (heute Kino des Deutschen Filmmuseums) vorstellten. Hier kam der Film so gut an, dass er – in Uraufführung – als "Film des Monats" programmiert wurde. Zwischen den beiden Filmemachern und dem Kommunalen Kino sowie dem Deutschen Filmmuseum entstand eine enge Verbindung, und in der Folge wurden viele ihrer Filme hier gezeigt.

Samstag, 24. Mai, 20:30 Uhr

"Waldi"
BRD 1980. R: Reinhard Kahn, Michel Leiner. 77 Min. 16mm
Unter Verwendung von Textauszügen aus Robert Walsers "Der Wald"

"Für die Chinesen war Landschaft immer schon Sprache, bedeutungssaturiert, so dass Kalligraphie und Landschaftsmalerei sich eng verbinden konnten. Der Film von Kahn und Leiner zeigt mit dem Literaturstück von Walser in zwei Medien zwei Arten der Anverwandlung von Landschaft. Innen- und Außenwelt sind als Kunstzeichen keineswegs einander spiegelnde Bereiche. Wenn die Grenze zwischen beiden sich hebt, beginnt Kunst zu entstehen. Der Wahnsinn lauert gleich nebenan." (Frieda Grafe)

"Überraschend, in seiner Kühnheit verblüffend. Erfüllt in jeder der 77×60 Sekunden die Filmgeschichte." (Alexander Kluge über "Waldi")

Sonntag, 25. Mai, 18 Uhr

Kurzfilmprogramm
von Reinhard Kahn und Michel Leiner

"Auf der Suche nach dem Glück", 1967. 18 Min. 35mm
In 8 Miniaturen wird das Thema Glückssuche jeweils aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.

"Gabriele", 1967. 3½ Min. 35mm
An ihrem Todestag lernt sie Günther kennen. Er erfuhr erst später von ihrem Tod.

"Klaus", 1968. 16 Min. 35mm
Das erweiterte Gedankenporträt eines Mathematik- und Theologiestudenten.

"Das Blumenmädchen", 1968. 16 Min. 35mm
Dinge die man liebt, gewinnen an Bedeutung.

"Frage doch das Meer", 1968. 8 Min. 35mm
Ein deutsches Ambiente am Rande des Atlantik.

"Mit dem Mund gefilmt", 1982. 35 Min. 16mm
Ein Sprichwortforscher kauft sich von der Aussteuer seiner beiden Stiefschwestern einen Ballon. Eine mit dem Mund gefilmte beziehungsreiche Montage aus merkwürdig gesetzten Bildern und stehender Rede.

"Platzwunder", Akt 2, 1984. 35 Min. 16mm
"Das Kino ist ein Zirkuspferd – statt es zur Darstellung zu gebrauchen, führen die Autoren vor, was es kann." (Frieda Grafe)

Quelle: www.deutsches-filmmuseum.de