Berlinale Residency geht in die zweite Runde

Das internationale Stipendiatenprogramm Berlinale Residency lädt vom 15.8. bis 15.11.2013 sechs Filmemacher mit ihren neuen Projekten nach Berlin ein, um ihre Drehbücher fertig zu stellen und Produktions- und Distributionsstrategien zu entwickeln.

Eine internationale Jury – Clare Binns, (Director of Programming and Acquisitions City Screen, Großbritannien), der Produzent Cedomir Kolar (Asap Film, Frankreich) und Thomas Hailer (Programm-Manager Berlinale, Deutschland) – hat sechs Regisseure mit ihren Projekten ausgewählt.

Berlinale-Direktor Dieter Kosslick: "Mit der Berlinale Residency hat die Berlinale ihr Förderprogramm erfolgreich erweitert. Ich freue mich, dass wir nun schon im zweiten Jahr internationale Regie-Talente bei der Entwicklung ihrer neuen Projekte unterstützen werden."

Berlinale Residency - Teilnehmer 2013:

Emir Baigazin, Kasachstan: "The Wounded Angel"
Produzent: Beibit Muslimov, Kazakhfilm Studios, Kasachstan

Der 1984 in Kasachstan geborene Emir Baigazin studierte Film- und Fernsehregie an der Kazakh National Academy of Arts. 2007 nahm er an der Asian Film Academy in Pusan teil, 2008 wurde er zum Berlinale Talent Campus eingeladen. Der World Cinema Fund förderte seinen ersten Spielfilm "Harmony Lessons", der seine Weltpremiere im Berlinale Wettbewerb 2013 feierte und mit dem Silbernen Bären für eine Herausragende Künstlerische Leistung ausgezeichnet wurde. Der Film gilt als außergewöhnliche Entdeckung und wird nun auf weiteren internationalen Festivals präsentiert.

Bence Fliegauf, Ungarn: "Glowing Wormhole"
Produzent: Bence Fliegauf, Fraktál Film, Ungarn

Der erste Spielfilm des ungarischen Filmemachers  "Forest", feierte seine Premiere 2003 im Forum der Berlinale. Ein Jahr später brachte ihm Dealer über 20 Auszeichnungen ein, darunter den FIPRESCI-Preis beim Mar del Plata Film Festival. 2007 gewann er mit "Milky Way" den Goldenen Leoparden in Locarno. Sein erster englischsprachiger Film, "Womb", wurde in Locarno und in Toronto gezeigt. Der Berlinale Wettbewerb 2012 präsentierte Fliegaufs jüngsten Film "Just the Wind", für den er den Großen Preis der Jury erhielt und der danach auf vielen weiteren Filmfestivals präsentiert wurde.

Alistair Banks Griffin, USA: "Therese" (Arbeitstitel)
Produzent: Eric Overmyer, USA

Alistair Banks Griffin wurde 1978 in England geboren, ist in New Orleans aufgewachsen und studierte an der Rhode Island School of Design. Sein Kurzfilm "Gauge" (2008) wurde auf dem New York Film Festival uraufgeführt. 2009 erhielt er ein Cinereach Stipendium für seinen ersten Spielfilm "Two Gates of Sleep", der 2010 in Cannes seine Premiere feierte und mit dem New Talent Grand PIX Award auf dem CPH:PIX Festival in Kopenhagen geehrt wurde. Der Film wurde auf zahlreichen internationalen Festivals und in Museen gezeigt.

Sebastián Lelio, Chile: "Greeting to the Sun"
Produzent: Juan de Dios Larraín, Fábula, Chile

Der 1974 in Chile geborene Sebastián Lelio absolvierte sein Studium an der Escuela de Cine de Chile. 2006 stellte er seinen ersten Film "La Sagrada Familia" fertig, der viele Preise und internationale Aufmerksamkeit erhielt. Sein zweiter Film "Navidad" feierte 2009 in Cannes Premiere. "El Año del Tigre", sein dritter Spielfilm, nahm 2011 am internationalen Wettbewerb in Locarno teil. Sein jüngster Film "Gloria" wurde als Weltpremiere im Wettbewerb der Berlinale 2013 gezeigt, wo er bei Publikum und Kritik gleichermaßen erfolgreich war und den Silbernen Bären für die Beste Darstellerin gewann.

Elina Psykou, Griechenland: "Ivo & Sofia"
Produzent: Giorgos Karnavas, Heretic, Griechenland

1977 geboren, studierte Elina Psykou in Athen Filmregie an der Lykourgos Stavrakos Film School und Soziologie an der Panteion Universität. Danach studierte sie Kulturgeschichte an der École des hautes études en sciences sociales in Paris. 2007 nahm sie am Berlinale Talent Campus teil. Sie schrieb das Drehbuch und führte Regie bei zwei Kurzfilmen: "Sunday Trip" (2004) und "Summer Holidays" (2006). Psykous erster Spielfilm "The Eternal Return" of Antonis Paraskevas, wurde mit dem Preis für Best Work in Progress beim Karlovy Vary International Film Festival ausgezeichnet und feierte 2013 seine Weltpremiere im Berlinale Forum.

José Luis Valle, Mexiko: "Operation Baby"
Produzent: José Luis Valle, Caverna Cine, Mexiko

Der in El Salvador geborene José Luis Valle wurde mexikanischer Staatsbürger und studierte in Mexiko Literatur und Film. Sein Kurzfilm "Chimera" gewann die Kodak Film School Competition und erhielt eine Lobende Erwähnung beim Guadalajara International Film Festival 2006. In Locarno präsentierte er 2009 seine Dokumentation "The Pope's Miracle." Valles erster Spielfilm "Workers" wurde vom World Cinema Fund gefördert und feierte 2013 im Berlinale Panorama Premiere. Beim 28. Guadalajara International Film Festival wurde "Workers" mit dem Preis für den Besten Mexikanischen Spielfilm ausgezeichnet.

Kirsten Niehuus, Geschäftsführerin Filmförderung des Medienboard Berlin-Brandenburg: "Die Berlinale Residency stellt neben unseren bereits bestehenden Artist-in-Residence-Initiativen eine gelungene Fortführung des Berlin 24/7 Programms dar. Gemeinsam mit der Berlinale und dem Nipkow Programm wünschen wir den sechs Filmemachern eine kreative und inspirierende Zeit in der Hauptstadtregion."
 
Die Regisseure der Berlinale Residency werden vom 15. August bis zum 15. November 2013 in Berlin leben und gemeinsam mit Script Consultants des Nipkow Programms und weiteren Experten der Filmbranche ihre Drehbücher fertig stellen. Während eines Workshops gegen Ende der Residency erhalten die Produzenten zudem konkretes Feedback von erfahrenen Branchenexperten und Unterstützung bei der Vorbereitung der Projekte für den internationalen Markt. Im Februar 2014 kehren die Filmemacher nach Berlin zurück, um gemeinsam mit ihren Produzenten beim Berlinale Co-Production Market ihre Projekte potentiellen Koproduzenten und Finanziers vorzustellen. Ausgewählte Teilnehmer erhalten darüber hinaus die Möglichkeit, sich beim Ibero American Co-Production Meeting in Guadalajara im März 2014 zu präsentieren.

Die Berlinale Residency ist eine Initiative der Internationalen Filmfestspiele Berlin, dem Nipkow Programm und dem Internationalen Filmfestival Guadalajara, in Kooperation mit dem MEDIA Mundus Programm der Europäischen Union und dem Medienboard Berlin-Brandenburg.

Das Medienboard Berlin-Brandenburg fördert die Berlinale Residency im Rahmen des Berlin 24/7 Programms, das Arbeitsstipendien in der deutschen Filmhauptstadt für internationale Filmschaffende anbietet.


Quelle: wwww.berlinale.de