Deutsches Filmmuseum zeigt Künstlerfilme von Peter Schamoni

Von Dienstag, 7. Mai, bis Dienstag, 28. Mai, zeigt das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt am Main Künstlerfilme des Regisseurs Peter Schamoni.

Künstlerbiographien nehmen in Peter Schamonis Werk einen herausragenden Platz ein. Er entwickelte eine neuartige filmische Methode, mit der er dem künstlerischen Geist der Porträtierten gerecht zu werden versuchte. Wie kein anderer pflegte Schamoni intensiven Kontakt zur Künstlerszene seiner Zeit: Das ist das Besondere an seinen "Künstlerfilmen": Sie ermöglichen einen profunden, in jahrelanger Beobachtung entstandenen Einblick in das Werk und die Innenwelten der Künstler als Freunde – und nicht als Objekte professioneller Neugier.

Termine:

Dienstag, 7. Mai, 20:45 Uhr
"Caspar David Friedrich – Grenzen der Zeit", BRD 1986. R: Peter Schamoni D: Helmut Griem, Sabine Sinjen, Hans Quest. 83 Min. 35mm
Vorfilm: "Hundertwassers Regentag", BRD 1972. R: Peter Schamoni. 45 Min. 35mm

"Hundertwassers Regentag", Schamonis Porträt des exzentrischen österreichischen Künstlers, war für den Oscar® als bester Kurzdokumentarfilm nominiert. In seinem gleichnamigen Film porträtiert Schamoni Caspar David Friedrich, der heute zu den bedeutendsten Malern der deutschen Kunstgeschichte zählt. Er stieß zu Lebzeiten mit seinen nachdenklichen, düsteren Bildern auf Unverständnis. Auch wenn er einige seiner Bilder verkaufen konnte, blieb der Maler künstlerisch und gesellschaftlich ein Außenseiter, der sich am liebsten in die Einsamkeit der Natur des Nordens oder der Sächsischen Schweiz zurückzog. Schamoni zeichnet ein beseeltes Künstlerporträt anhand beispielhafter Spielfilmepisoden.

Mittwoch, 15. Mai, 20:15 Uhr
"Niki de Saint Phalle: Wer ist das Monster – Du oder ich?", Deutschland/Schweiz 1995. R: Peter Schamoni. Dokumentarfilm. 93 Min. 35mm

Der Film "Niki de Saint Phalle" stellt das Werk und die künstlerische Entwicklung der Malerin und Bildhauerin vor. Dabei werden Interviewaufnahmen von ihr, ihrem Lebensgefährten Jean Tinguely und weiteren Weggefährten mit dokumentarischem Material und Ausschnittenaus den Filmarbeiten der Künstlerin verbunden. Mit offener persönlicher Sympathie bereitet Schamoni einen sinnlich und intellektuell erfahrbaren Zugang zum Werk Niki de Saint Phalles. Anja Jungclaus (langjährige Lebensgefährtin von Peter Schamoni) stellt den Film vor, an dem sie intensiv mitgearbeitet hat.

Dienstag, 21. Mai, 18:00 Uhr
"Max Ernst: Mein Vagabundieren – Meine Unruhe", Deutschland 1991. R: Peter Schamoni. Dokumentarfilm. 100 Min. 35mm

Schon in jungen Jahren begegnete Peter Schamoni dem damals in Deutschland noch wenig anerkannten Max Ernst. Bis zu Ernsts Tod im Jahre 1976 blieben sie einander freundschaftlich verbunden, wodurch Schamoni einen umfassenden Einblick in Ernsts Schaffen erhielt. Fünfzehn Jahre später verwirklichte der Regisseur seine filmische Ehrerbietung an Ernsts vielseitiges Lebenswerk. Er verdeutlicht die Inspirationsquellen des Künstlers, porträtiert ihn bei der Arbeit, erläutert sein Beziehungsgeflecht zu Freunden und schafft eine intelligent fesselnde sowie leidenschaftlich-persönliche Collage aus Malerei, Film und Musik.

Dienstag, 28. Mai, 18:00 Uhr
"Botero – Geboren in Medellín", Deutschland 2008. R: Peter Schamoni. Dokumentarfilm. 88 Min. 35mm

Schamonis letzter vollendeter Film wendet sich abermals einem Künstler zu, der mit seinen Bildern und Skulpturen ein unverwechselbares Werk geschaffen hat. In "feiner Balance zwischen Werkschau, Künstlerbiografie und einem Selbstporträt des Malers" (Filmbewertungsstelle) vollzieht er den Werdegang des in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsenen Kolumbianers Fernando Botero nach, dessen Bilder von Farbenpracht und Üppigkeit ihrer Motive gekennzeichnet sind. Schamoni, seit den 1960er Jahren mit Botero befreundet, plante sein filmisches Porträt schon in den 1970er Jahren, und nahm die Idee zum 75. Geburtstag Boteros wieder auf.

Quelle: www.deutsches-filmmuseum.de