Wissenschaftler, Kuratoren, Künstler und Autoren diskutieren in der Sektion "Podium" der Kurzfilmtage Oberhausen, die vom 2. bis 7. Mai stattfinden, aktuelle ästhetische, technologische, kulturpolitische und wirtschaftliche Fragen rund um den Kurzfilm.
In diesem Jahr sind unter anderen die Künstler Ed Atkins, Anthea Hamilton und Ulay sowie Christian Cloos (ZDF), Thomas Elsaesser und Florence Parot (Centre Pompidou) dabei.
Die Diskussionen finden vom 3. bis 7. Mai, täglich 10 bis 12 Uhr, statt. Der Eintritt ist frei.
Freitag, 3. Mai
Wie geht’s weiter nach der Filmausbildung?
Eine akademische Ausbildung, auch wenn sie noch so praxisorientiert ist, kann ihre Studenten nur bedingt auf den komplexen Alltag des Filmemachers vorbereiten. Filmstudenten aus NRW und Experten aus den Bereichen Redaktion, Produktion und Festival diskutieren hier Perspektiven, Optionen und Fallstricke nach dem Abschluss.
In Kooperation mit der ifs Köln, der KHM, der FH Dortmund, dem Filmbüro NW und blicke:filmfestival des ruhrgebiets bildet dieses Podium den Auftakt des "NRW-Tags".
Mit Christian Cloos, ZDF/Kleines Fernsehspiel (Mainz); Meike Martens, Blinker Film (Köln); Katja Wiederspahn, Viennale (Wien).
Moderation: Sirkka Möller, Kuratorin (Berlin)
Samstag, 4. Mai
Vom Überraschenden lernen: Kinder erfahren Experimentalfilme
Kinder sehen, programmieren, arbeiten mit Experimentalfilm – auf den ersten Blick ein ungewöhnlicher Ansatz. Doch das Überraschende findet ganz besonders bei Kindern Anklang. Was lässt sich aus den Filmerfahrungen der Kinder lernen? Kann sie Pate stehen für eine „Filmbildung für jeden“? Filmvermittler, Kuratoren und Künstler diskutieren ihre Ansätze und zeigen Filmprogramme für kleine und große Menschen.
Mit Alejandro Bachmann, Filmvermittler (Wien); Lydia Beilby und Leanora Olmi, Screen Bandita (Edinburgh).
Moderation: Sara Laukner, Filmemacherin (Oberhausen), Stefanie Schlüter, Filmvermittlerin (Berlin)
Diese Diskussion wird ergänzt durch zwei Filmprogramme und eine Performance:
4. und 7. Mai: Kinder haben die Wahl
Ein Experimentalfilmprogramm, zusammengestellt von Kindern für Kinder (betreut von Sara Laukner und Stefanie Schlüter, ab 6 Jahren)
4. Mai: Filme aus dem Leben, Teil zwei: Der gewöhnliche und der absurde Alltag
Eine Performance mit Projektoren und Grammophonen (Screen Bandita, ab 6 Jahren)
5. Mai: TIERE DER ZERSTÖRUNG UND DAS SCHWARZE BUNT
Ein Experimentalfilmprogramm für Kinder (kuratiert von Alejandro Bachmann, ab 6 Jahren)
Sonntag, 5. Mai
Was war Kino?
Nie zuvor entstanden mehr Filme, die immer seltener im Kino gesehen werden. Die Frage lautet heute nicht mehr: Was ist Kino?, sondern: Was war Kino? Für einen Wimpernschlag der Kulturgeschichte war das Kino eine spezifische Wahrnehmungsform, eine eigene Kulturtechnik, die sich von den Künsten unterschied. Auf diesem Podium werden Praktiken des frühen Kinos ebenso thematisiert wie Strategien der zeitgenössischen Kunst, die das Kino als Raum für sich entdeckt hat.
Mit Maeve Connolly, Autorin und Filmwissenschaftlerin (Dublin/Berlin); Thomas Elsaesser, Filmwissenschaftler (Amsterdam).
Moderation: Bert Rebhandl, Autor (Berlin)
Montag, 6.Mai
Collect Me. Oder: Geschenkt ist vielleicht umsonst
In den Sammlungspolitiken zahlreicher öffentlicher Museen stellen Laufbildproduktionen mittlerweile einen ganz selbstverständlichen Bestandteil dar. Auch haben einzelne, private Kunstsammlungen neben dem Sammeln von zeitbasierten Medien einen Schwerpunkt auf deren Archivierung und Vermittlung gelegt. Welche Rolle spielen gegenwärtig Kunstsammler und Kunstsammlerinnen in ökonomischer wie in programmatischer Hinsicht im Feld des bewegten Bildes? Wieso wird derselbe Film in einer Kunstsammlung wesentlich teurer eingekauft und eingestuft als in einer Filmsammlung? Welche inhaltlichen Überlegungen bestimmen den Ankauf einer Film- oder Videoarbeit?
Mit Florence Parot, Kuratorin (Centre Pompidou, Paris); Walter Seidl, Kurator, Autor und Künstler (Wien); Ulay, Künstler (Ljubljana)
Moderation: Dietmar Schwärzler, Kurator (Wien)
Dienstag, 6. Mai
Ferngesteuert: Die Rolle des digitalen Zuschauers
Dieses Podium ist Teil des Themenprogramms "Flatness: Kino nach dem Internet". Flatness lässt sich als ästhetische Strategie lesen, mit deren Hilfe wir die Verflachung von Zeit und Emotion im rationalisierten Datenraum des Internets thematisieren können. Flatness beschreibt aber auch den materiellen Zustand des Internets – das pixelige, für die schnelle Übertragung komprimierte Bild oder sein HD-Äquivalent. Wie manifestiert sich diese neue, über den Bildschirm vermittelte Art der Wahrnehmung, dieses neue Gefühl für das Material?
Mit Shama Khanna, Kuratorin "Flatness: Kino nach dem Internet" (London); Ed Atkins, Künstler und Co-Kurator "Flatness" (London); Anthea Hamilton, Künstlerin und Co-Kuratorin "Flatness" (London); Vera Tollmann, Kuratorin und Autorin (Berlin).
Moderation: Adam Pugh, Kurator und Autor (Norwich)
Vermittlung und Diskurs gehören zur historischen Substanz der Kurzfilmtage. Die 2006 eingeführte Diskussionsreihe "Podium" hat sich als Ort der Auseinandersetzung mit Film schnell etabliert. In Oberhausen diskutierten unter anderem Catherine David, Diedrich Diederichsen, Adrienne Goehler, Kenneth Goldsmith, Alexander Horwath, Constanze Kurz, Oskar Negt, Jonathan Rosenbaum, Martha Rosler, Claudius Seidl, Hito Steyerl und Akram Zaatari.
Quelle: www.kurzfilmtage.de