Das Sozialdrama "Child's Pose" von Calin Peter Netzer hat den Goldenen Bären der 63. Berlinale gewonnen.
Am Abend des 16. Februar wurden in Berlin im Rahmen einer feierlichen Gala die Preise der 63. Berlinale vergeben. Den Goldenen Bären erhielt das rumänische Sozialdrama "Child's Pose". Der Film wurde bereits nach seiner Premiere als einer der Favoriten gehandelt; er erzählt von einer vermögenden Frau, die nichts unversucht lässt, um ihren Sohn vor einer Gefängnisstrafe zu bewahren – obwohl er den Tod eines Kindes verschuldet hat.
Der Große Preis der Jury, zweitwichtigste Auszeichnung des Wettbewerbs, ging an das Drama "An Episode in the Life of an Iron Picker" von dem bosnischen Regisseur Danis Tanovic. Der Hauptdarsteller Nazif Mujic, ein Laienschauspiler, wurde zugleich zum besten Darsteller gekürt. Der Roma Mujic spielt in dem Film eine tragische Episode aus seinem Leben nach: Weil die Familie die Krankenhausbehandlung für die schwangere Mutter nicht bezahlen kann, kommt die Frau fast ums Leben.
Der Preis für die Beste Darstellerin ging an Paulina García, die in dem Publikums- und Kritikerliebling "Gloria" (Chile) die Titelrolle spielt.
Der skurrile kanadische Film "Vic+Flo Saw A Bear" von dem Kanadier Denis Côté wurde mit dem Alfred-Bauer-Preis prämiert. Die nach dem ersten Festivaldirektor benannte Auszeichnung wird an Werke verliehen, die neue Perspektiven der Filmkunst eröffnen.
Den Regiepreis vergab die internationale Jury unter Vorsitz des chinesischen Regisseurs Wong Kar Wai ("In The Mood For Love") an den Amerikaner David Gorden Green für seine lakonische Selbstfindungskomödie "Prince Avalanche".
Kameramann Aziz Zhambakiyev wurde für seine Arbeit an dem kasachischen Adoleszenz-Drama "Harmony Lessons" mit dem Silbernen Bären für die beste technische Leistung geehrt. Der Drehbuchpreis ging an den iranischen Autorenfilmer Jafar Panahi ("Pardé"). Da er in seiner Heimat unter Hausarrest steht, nahm sein Co-Regisseur Kamboziya Partovi den Preis stellvertretend entgegen.
Der deutsche Wettbewerbsbeitrag "Gold" von Thomas Arslan ging leider leer laus.
Der Preis für den besten Erstlingsfilm, dotiert mit 50.000 Euro, ging an "The Rocket" von dem australischen Regisseur Kim Mordaunt. Im Mittelpunkt steht ein kleiner Junge in Laos, der von seinen abergläubischen Mitmenschen als Unglücksbringer ausgegrenzt wird.
Weitere Infos und sämtliche Preisträger:
www.berlinale.de