Mit der Nominierung zweier Drehbücher geht der von VISION KINO und KI.KA vergebene Drehbuchpreis Kindertiger in die nächste Runde. Nach der Vorauswahl durch eine Expertenjury wird im Anschluss eine Kinderjury den Gewinner des mit bis zu 25.000 Euro dotierten Preises bestimmen.
Die nominierten Drehbücher sind:
- "Vorstadtkrokodile" von Christian Ditter, basierend auf dem Drehbuch von Martin Ritzenhoff nach dem Roman von Max von der Grün
- "Die Perlmutterfarbe" von Marcus H. Rosenmüller und Christian Lerch nach dem Roman von Anna Maria Jokl
Über die Nominierungen entschieden die Drehbuchautorin Beate Langmaack, der Regisseur Lars Büchel sowie die Geschäftsführerin von VISION KINO Sarah Duve. Zum Kindertiger konnten Drehbücher eingereicht werden, die als Vorlage für einen bereits verfilmten Kinderfilm dienten, der in einem deutschen Kino regulär aufgeführt wurde. Das Preisgeld in Höhe von bis zu 25.000 Euro stellt die Filmförderungsanstalt/FFA zur Verfügung. Die feierliche Preisverleihung findet am 11. November 2009 im Rahmen der Eröffnung der SchulKinoWoche Berlin statt und wird von dem KI.KA-Moderator Juri Tetzlaff moderiert.
Die Begründung der Jury:
"Die beiden nominierten Drehbücher schildern das lebhafte Tun und Treiben von Jugendcliquen, wenn auch in sehr unterschiedlichen Umgebungen und Zeiten, aber doch mit ganz ähnlichen Problemen von Heranwachsenden.
Die Vorstadtkrokodile stellen nicht nur eine Verbrecherbande, sie stehen auch für einander ein. Ebenso wie seine Figuren ist das Drehbuch frisch und mutig, schwungvoll und witzig. Auch heiklen Themen wie Behinderung oder Armut nähert es sich weder peinlich berührt noch mit erhobenem Zeigefinger, sondern stellt sie als selbstverständliche Bestandteile unserer Gesellschaft dar. Die Figuren sind klar gezeichnete und eindeutige Charaktere, die niemals ins Klischeehafte abrutschen. Trotz kleinerer oder größerer Fehler oder Macken sind sie stets sympathisch und vor allem lebendig.
Anders als die mit Handys und Webcams ausgestatteten Krokodile agieren die Protagonisten der Perlmutterfarbe in einem bayrischen Dorf in den 1930er Jahren. Doch auch bei ihnen geht es um Freundschaft und Vertrauen, Mutproben und Rivalitäten. Aufrichtig und mit einer überzeugenden kindlichen Sichtweise schildert das Buch den sich anbahnenden Konflikt zwischen zwei Schulklassen wie auch den Gewissenskonflikt des Protagonisten Alexander. Obwohl es sich bei der Perlmutterfarbe um einen historischen Stoff handelt, wirkt die Geschichte niemals unaktuell oder überlebt. Weiterhin hat die konsequente Verwendung des bayrischen Dialekts die Jury überzeugt."
Quelle:
VISION KINO