E-Cinema-Server bei der Berlinale 2009



Die 2004 eingeleitete Digitalisierung der Berlinale macht ab 2009 einen weiteren großen Schritt: 29 von insgesamt 49 Leinwänden werden für das kommende Festival mit digitalen Kinoservern ausgestattet. Hierdurch wird für alle digital verfügbaren Filme des Festivals und des European Film Markets eine einheitliche technische Grundlage geschaffen. Für die digitalen Vorführungen des Wettbewerbs werden weiterhin ausschließlich D-Cinema Systeme eingesetzt. 2008 gab es im Festivalprogramm und auf dem European Film Market fast 400 Filme auf unterschiedlichen Videoformaten.



Die Tübinger "Bewegte Bilder Medien AG" stattet die Kinosäle für das Festival mit digitalen Kinoservern aus und hat in der Filmverwaltung der Berlinale ein Encoding-Studio mit drei Mastering-Stationen und einem zentralen Videoserver eingerichtet. Dort werden zukünftig alle Filme des Festivals, die nicht auf herkömmlichem Filmmaterial oder bereits als fertiges D-Cinema Package angeliefert werden, digitalisiert und gespeichert. Während des Festivals werden die Filmdateien dann von diesem Speicher aus mithilfe von Festplatten in die Kinos gebracht und in die Kinoserver eingespielt. Vom Zeitpunkt des Encodings an liegen die Filmdateien nur noch in verschlüsselter Form vor und sind dadurch vor unbefugtem Zugriff geschützt.

Auch für die Produzenten bringt die neue Technik einen zusätzlichen Nutzen: Filme müssen nicht mehr wie bisher in das europäische PAL-Format konvertiert werden, um auf dem Festival präsentiert werden zu können.

"Die neuen Abspielmöglichkeiten sind wichtig für die Berlinale, denn dem digitalen Kino gehört die Zukunft. Gleichzeitig möchten wir aber auch an das filmhistorische Vermächtnis erinnern und zeigen das Format 70-mm-Breitbandfilm in der diesjährigen Retrospektive. Zelluloid meets Pixel", sagt Festivaldirektor Dieter Kosslick.

Quelle:
www.berlinale.de