Demoversion von Europeana ist online



Van Goghs durchgelaufene Stiefel sind das erste, was beim Besuch der Test-Webseite der European Digital Library erscheint. Die Webseite mit dem Namen "Europeana" beschreitet neue Wege, denn in Zukunft sollen dort Millionen digitalisierter Materialien aus Europas Archiven, Museen und audio-visuellen Sammlungen in einem Portal zusammengeführt werden.



Bei einer Konferenz in Frankfurt am Main wurde das Modell der Webseite vorab Rechteinhabern digitaler Inhalte – darunter Kuratoren, Archivare, Verleger und Bibliothekare – vorgestellt. Die Teilnehmer sahen, wie zukünftige Nutzer durch intelligente Browser- und Suchfunktionen auf Bilder, Fotografien, Objekte, Bücher, Zeitungen, Archivunterlagen, Filme und Tonmaterialien aus den digitalisierten Beständen der für das europäische Kulturerbe verantwortlichen Institutionen zugreifen können.

Die Europäische Kommission, aktiver Befürworter einer digitalen Bibliothek in Europa, bekräftigte ihre Unterstützung für Europeana. Horst Forster, seines Zeichens Director of Digital Content and Cognitive Systems im Information Society Directorate, nahm selbst an der Konferenz teil und äußerte sich positiv: "Euopeana ist ein sowohl in Umfang als auch Ausrichtung ambitioniertes Vorhaben. Es verbindet die gesamten Netzwerke kultureller Digitalisierungsprogramme in Europa, und verspricht sich so zu einem sehr leistungsfähigen Service zu entwickeln. Dadurch können Bürger nachvollziehen, wie sich der Ideenaustausch zwischen den Ländern gestaltete, wie politische und soziale Trends entstanden sind und wie künstlerische Bewegungen den ganzen Kontinent beeinflusst haben."

Europeana entwickelt praxisorientierte, benutzerdefinierte Tools zur Erforschung und Veröffentlichung von Inhalten in einer mehrsprachigen Nutzerumgebung. Mit Hilfe dieser Tools können zukünftige Nutzer verwandte Materialien aus verschiedenen Ländern kombinieren oder vergleichen – beispielsweise Artefakte, Abbildungen, Statistiken und Schriftstücke zum Römischen Imperium, den Wikingern oder der Renaissance.

Die Schuhe Van Goghs stehen auch am Anfang des Werbewebvideos von Euopeana. Zu Nancy Sinatras Hit "These Boots Are Made For Walkin"" aus dem Jahr 1966 nimmt das Video das Publikum mit auf eine Reihe von Reisen durch Europas Geschichte – auf Pilgerfahrt, Arbeitssuche und in den Krieg.

Das Video soll europäische Institutionen ermutigen, ihre digitalen Inhalte Europeana zur Verfügung zu stellen. Martine de Boisdeffre, Präsidentin der European Regional Branch of International Council on Archives, sagte: "Die Nutzer erwarten, dass sie die verschiedenen Arten historischen Materials miteinander verbinden können. Um dies zu ermöglichen, müssen Einrichtungen ihre jeweiligen Metadaten an Europeana liefern. So viele hervorragende digitale Quellen liegen derzeit verborgen unter der Oberfläche des Web und sind nur schwerlich mittels Suchmaschinen aufzufinden. Europeana wird dieses Material in bisher nicht bekannter Form verfügbar machen."

Die Demoversion von Europeana und das Video finden sie hier:
www.europeana.eu