Das Genre seiner Wahl war der Krimi: Edgar Wallace, "Stahlnetz" und "Großstadtrevier" waren die Welt des Journalisten, Autors und Regisseurs Jürgen Roland, der am 21. September im Alter von 81 Jahren in seiner Heimatstadt Hamburg verstorben ist.
Jürgen Roland, der mit bürgerlichem Namen eigentlich Schellack hieß, wurde am 25. Dezember 1925 als Sohn eines Kaufmanns in Hamburg geboren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm er beim Radio Hamburg eine Tätigkeit als Rundfunkreporter auf, nach dem Besuch der BBC-Fernsehschule in London fing er 1951 als Redakteur beim NWDR – später NDR – an.
Gemeinsam mit Wolfgang Menge entwickelte er 1954 die Fernsehserie „Der Polizeibericht meldet...“, in der aktuelle Kriminalfälle journalistisch aufbereitet wurden. Berühmt wurde er dann durch die Reihe "Stahlnetz" (1958 bis 1968), deren 22 Folgen alle auf realen Begebenheiten basieren und die das Publikum durch ihren semidokumentarischen Stil fesselte. Zu seinen weiteren Fernseharbeiten zählen die Krimi-Quiz-Reihe "Dem Täter auf der Spur" (1967 bis 1973) und die Serie "Großstadtrevier" (ab 1986); außerdem führte er zwischen 1976 und 1997 bei zwölf "Tatort"-Episoden Regie.
Daneben inszenierte Roland auch zahlreiche Kinofilme – vor allem in den 1960ern –, darunter die Edgar-Wallace-Klassiker "Der rote Kreis" (1960) und "Der grüne Bogenschütze" (1961) sowie den Krimi "Die seltsame Gräfin" (1961) mit Lil Dagover in der Titelrolle, den deutschen Western "Die Flusspiraten vom Mississippi" (1963) mit Hansjörg Felmy und den Antikriegsfilm "Der Transport" (1965).
1990 ging Jürgen Roland im Alter von 65 Jahren in den Ruhestand, blieb allerdings dem Film und vor allem dem Fernsehen bis zuletzt als freier Mitarbeiter verbunden. 2005 wurde der mit zahlreichen Filmpreisen und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Filmkriminalist zum Ehrenkommissar der Bremer Polizei ernannt.