Der berühmte und beliebte Humorist, Karikaturist und Regisseur Vicco von Bülow, alias Loriot, ist am 22. August gestorben.
Von Bülow begann seine Karriere Anfang der 50er Jahre als Cartoonist für verschiedene Zeitschriften. In dieser Zeit schuf er auch seine unverwechselbaren, später so berühmten, Knollennasenmännchen, die ihm allerdings zunächst nur mäßigen Erfolg brachten. 1967 wechselte er zum Fernsehen und moderierte für den Bayerischen Rundfunk die Sendung "Cartoon", für die er als Autor und Co-Regisseur zunehmend auch eigene Zeichentrickfilme beisteuerte. In den 70er Jahren produzierte die ARD die Serie "Loriot", in der von Bülow – häufig zusammen mit seiner Partnerin Evelyn Hamann – zahlreiche sowohl gezeichnete als auch selbst gespielte Sketche präsentierte, die sich aufgrund ihrer Mischung aus Wortwitz und tiefsinnigem Humor bis heute enormer Beliebtheit erfreuen. Mit Sketchen wie die "Herren im Bad", "Das Jodeldiplom" oder "Die Nudel" schrieb er Fernsehgeschichte.
Der äußerst vielseitige Künstler betätigte sich auch als Schauspieler und Regisseur für Kinofilme. Die Filme "Ödipussi" (1988) und "Pappa ante Portas" (1991), in denen er Regie führte und zum Teil mehr als eine Rolle übernahm, wurden zu großen Publikumserfolgen.
Seiner großen Liebe zur Oper und klassischen Musik huldigte von Bülow u.a. mit einer Erzählfassung vom "Karneval der Tiere" und zwei Operninszenierungen. Ferner veröffentlichte er über 100 Bücher.
Im Laufe seiner Karriere erhielt von Bülow unzählige Auszeichnungen, darunter den Karl-Valentin-Orden, die Goldene Kamera, den Bambi, verschiedene Ehrenpreise, u.a. von der Deutschen Filmakademie, und das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. 2010 wurde er mit einem der ersten 40 Sterne auf dem neu eingeweihten Boulevard der Stars in Berlin geehrt.
Vicco von Bülow war seit 1951 mit seiner Frau Romi verheiratet und hatte zwei Töchter und zwei Enkelkinder. Er starb am Montag in Ammerland am Starnberger See im Alter von 87 Jahren an Altersschwäche.