Mit nur zwei Kinohauptrollen in Filmen von Werner Herzog hat Bruno S. deutsche Filmgeschichte geschrieben. Nun ist der Maler und Straßenmusiker nach einem bewegten Leben im Alter von 78 Jahren gestorben.
Er war der Kaspar Hauser in "Jeder für sich und Gott gegen alle" und spielte sich praktisch selbst in dem preisgekröntem "Stroszek": Bruno Schleinstein, besser bekannt als Bruno S., verdiente seinen Lebensunterhalt hauptberuflich als Straßenmusiker – und wurde von der Filmwelt trotz seiner eindrucksvollen Leistungen in den beiden Herzog-Filmen weitgehend vergessen. Herzog nannte ihn einmal den "unbekannten Soldaten des deutschen Kinos".
Geboren als Sohn einer Prostituierten, aufgewachsen in Heimen und Besserungsanstalten, wäre allein schon Schleinsteins Jugend Stoff für einen Film, wenn auch einen sehr tristen. Im Jahr 2003 widmete ihm der Filmemacher Miron Zownir noch einmal eine Dokumentation und gab ihm 2009 seine letzte große Kinorolle – als Obdachloser, der der gleichgültigen Welt einen Spiegel ihrer Unmenschlichkeit vorhält.
Am 11. August 2010 ist Bruno S. in Berlin gestorben.