"Svengali" im Zeughauskino

In der Reihe "Wiederentdeckt" präsentiert Cinegraph Babelsberg am kommenden Freitag, 5. Februar, um 18.30 Uhr im Zeughauskino den Stummfilm "Svengali" aus dem Jahr 1927 mit Paul Wegener.

Unter der Regie von Gennaro Righelli spielen außerdem Anita Dorris, Alexander Granach, Hans Brausewetter und Hertha von Walther. Zum Film gibt der Filmwissenschaftler Jörg Schweinitz von der Universität Zürich eine Einführung.

In einer zeitgenössischen Werbeanzeige heißt es: "Wer ist Svengali? Eine überragende Persönlichkeit, ein musikalisches Genie, ein Mensch von ungeheurer Willenskraft, der kraft seiner grenzenlosen Energie und seiner unheimlichen suggestiven Gewalt unbedeutende, armselige Menschen zu großen Künstlern macht – Puppen, die von seinem Willen, seiner Gnade abhängig sind. Eine unheimliche, furchteinflößende Erscheinung, die aber den Stempel des Genies auf der Stirn trägt, und vor der man sich unwillkürlich beugen muß. Eitel und selbstherrlich bis zum Größenwahn, unbeugsam und hart bei Erreichung seines Zieles, aber groß noch in der Stunde des Todes! – Das ist "Svengali", wie ihn Paul Wegener in dem gleichnamigen Großfilm der Terra nach einem Manuskript von Max Glaß unter der Regie von Gennaro Righelli verkörpert." (Kinematograph, Nr. 1065, 17.7.1927, Anzeige)

Die Geschichte vom dämonischen Hypnotiseur Svengali und seinem Medium Trilby ist so alt wie das Kino. George du Mauriers Roman "Trilby" erscheint im Jahr 1894 und gilt als der Bestseller jener Jahre. Schon 1895 bringt Edison eine Reihe von Kurzfilmen heraus, die auf diesen Roman anspielen. Die Reihe der folgenden Verfilmungen ist lang und das Interesse am Hypnotismus, das Ende des 19. Jahrhunderts in den Wissenschaften und in der populären Imagination boomt, prägt das Kino der ersten zwei Dekaden und ist in den Filmen der zwanziger Jahre wiedererwacht. Svengali wird von Paul Wegener gespielt: seine Persona ist mit neoromantischen bis mythischen Figuren wie in "Der Student von Prag" und "Der Golem" verbunden.

Quelle und weitere Informationen: www.filmblatt.de