Tracing Light - Die Magie des Lichts

Deutschland Großbritannien 2022-2024 Dokumentarfilm

Summary

The documentary explores the fascinating natural phenomenon of light from both scientific and artistic perspectives, creating a dialogue between physics and art—two realms that are generally perceived as having little in common. Through interviews, leading scientists and artists who study and use light as both material and inspiration share their insights. These include the Extreme Light Group led by Daniele Faccio at the University of Glasgow, the artist duo Semiconductor, the team of Pascal Del’Haye at the Max Planck Institute for the Physics of Light, and land artist Julie Brook. The film delves into fundamental questions such as what light actually is, how it behaves as both a wave and a particle, how it changes when we perceive it, and how light shapes our understanding of space, time, and the world around us.

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Heinz17herne
Heinz17herne
Mit einer alltäglichen Beobachtung des sich am Morgen im Treppenhaus brechenden, in den Regenbogenfarben schillernden Lichts beginnt ein gut hundertminütiger Dokumentarfilm, den man sich unbedingt auf der großen Leinwand ansehen sollte. Die nächste Einstellung führt zur Landart-Künstlerin Julie Brook auf die Äußeren Hebriden nach Schottland. Sie baut dort nach dem Lochkamera-Prinzip aus Natursteinen ein bunkerähnliches Gebilde mit einem schmalen Schlitz, das bei Sonnenschein wie eine Camera obscura funktioniert. Noch spektakulärer ihre Zusammenführung der Elemente Feuer und Wasser, indem sie bei Ebbe in einer Bucht eine ihrer Steinskulpturen mit Holzscheiten füllt und diese bei ansteigender Flut anzündet, sodass in der Abenddämmerung das Meer zu brennen scheint.

Daniele Faccio, Professor für Quantentechnologien, lässt in seinem „The ARC“ („Advanced Research Center“) genannten futuristisch anmutenden Forschungszentrum der Universität Glasgow Künstler und Physiker gemeinsam Werke schaffen, welche die ungreifbare Natur des Lichts erlebbar und für unsere Sinne fassbar machen. Und im Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen hat Pascal Del’Haye, der Physiker ist am MPI Forschungsgruppenleiter „Mikrophotonik“, einen Laser-Kicker entwickelt, der wie ein normales Spielgerät funktioniert, nur dass keine Fußballerfiguren den Ball ins gegnerische Tor befördern, sondern händisch bedienbare Spiegel einen Laserstrahl.

Mit der „Zeit“ hat sich Thomas Riedelsheimer in seinen Filmen über und mit Andy Goldsworthy („Rivers and Tides“, „Leaning into the Wind“) auseinandergesetzt, mit dem „Klang“ in seinem Film über Evelyn Glennie („Touch The Sound“). Nun widmet er sich dem „Licht“, um diese Trilogie abzuschließen – eine besondere Herausforderung, denn das Licht stellt ihn vor ein paradoxes Phänomen: „Wir alle glauben zu verstehen, was Licht ist. Wenn wir aber ein bisschen genauer hinschauen, realisieren wir: das tun wir nicht.“

Um es mit den Worten von Joe Gerhardt vom Künstlerduo Semiconductor zu sagen „Man sieht Licht eigentlich nie.“ Diese Aussage spiegelt zwei zentrale Erkenntnisse wider: Wir sehen lediglich das Zusammenspiel des Lichts mit einem Objekt, und das Licht selbst bleibt letztlich unbeschreiblich. In „Tracing Light“ begibt sich Thomas Riedelsheimer auf eine faszinierende Erkundungsreise, um sich diesem unsichtbaren Phänomen anzunähern. Dabei begleitet er führende Wissenschaftler und international bekannte Künstler, die zwischen Superzeitlupen, „Firestacks“ und Quantentheorie Fragen nachgehen wie: Was ist Licht als Material? Wie verhalten sich Photonen? Wie nehmen wir die Welt um uns herum wahr – und auf welche Weise?

Im Erlanger MPI installiert das Künstlerduo aus dem Bildhauer Johannes Brunner und dem Komponisten Raimund Ritz im durch ein großes Oberlichtfenster lichtdurchfluteten weißen Treppenfoyer eine Installation („Black Hole Sun“), die – wie der Film insgesamt – keine dieser Fragen beantwortet, sich ihnen aber auf innovative Weise stellt unter der Prämisse, dass wir erst über die Ausbreitung von Licht den Raum und die Zeit verstehen. Und die Aufschrift einer Sonnenuhr verifizieren: „Erst der Schatten zeigt das Licht“.

Mit seiner essayistischen Dokumentation „Tracing Light – Die Magie des Lichts“ will Thomas Riedelsheimer nichts erklären. Aber mit berückenden Bildern die Zuschauer berühren und ihnen ein Gefühl dafür geben, wie großartig und wunderbar unser Universum ist, auch wenn wir es wohl niemals ganz verstehen werden.

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Shoot

    • From Mai 2022
Duration:
104 min
Format:
DCP, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, 5.1
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 15.11.2024, 263528, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 28.10.2024, Leipzig, DOK, CineStar;
Kinostart (DE): 16.01.2025

Titles

  • Originaltitel (DE) Tracing Light - Die Magie des Lichts
  • Originaltitel (GB) Tracing Light

Versions

Original

Duration:
104 min
Format:
DCP, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, 5.1
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 15.11.2024, 263528, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 28.10.2024, Leipzig, DOK, CineStar;
Kinostart (DE): 16.01.2025