Summary
Maria’s work as a caregiver at a residential facility for people with disabilities takes a thrilling turn when she meets Alex, a paraplegic resident. Despite the challenges of their situation, they embark on a forbidden and unconventional romantic relationship, fueled by their inexperience with sex and the intensity of their connection. As their relationship deepens, Alex‘s demands become increasingly overwhelming, leaving Maria feeling conflicted and torn. When Alex humiliates her, Maria‘s desperation reaches a boiling point. The story explores the complexities of love amidst dependencies, showing how the very factors that brought them together make it almost impossible for them to truly connect. This powerful and thought-provoking story delves into the nature of love, power, and desire, and the struggles that arise when these forces collide in the context of an unconventional relationship.
Source: German Films Service & Marketing GmbH
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Und das bei einem querschnittsgelähmten Bewohner wie dem 32-jährigen Alex, der auf den Rollstuhl angewiesen ist. Alle vier Stunden muss sie ihm mit einem Katheter die Blase entleeren, damit sich in dieser keine Keime bilden können. Die tägliche Körperpflege ist für beide eine Tortur, nur bei der Schwimmtherapie im Hallenbad hat Maria Unterstützung.
Alex will nach seinem Unfall nur noch eines: sterben. So lässt er sich samt Rollstuhl ins Wasserbassin fallen, sodass Maria ihn nur mit Aufbietung aller physischen und psychischen Kräfte wieder ins Leben zurückholen kann. Was dieser ihr nicht wirklich dankt. Dabei zeigt Maria von Anfang an große Empathie für ihren Schützling, singt ihm seit dem ersten Abend täglich ein Schlaflied.
Bald bemüht sich Maria nicht nur zum Wasserlassen um seinen Penis: mit viel Geduld und auch sensorischem Feingefühl versucht sie, Alex zurück ins Leben zu holen. Wenigstens im Kopf. Sie schneidet ihm die Haare kurz, rasiert seinen Bart ab. Und richtet sich selbst für ihn zurecht. Aus erotischer Nähe wird bald sexuelles Begehren, das sich bei einem Ausflug ins Grüne erstmals Bahn bricht.
Freilich erkennt Alex bald ihre Übergriffigkeit als Ausdruck ihrer Stärke und seiner körperlichen Schwäche: Beim von ihr in einer Abstellkammer arrangierten Sex masturbiert Maria mit seiner Hand. Er kann ihre Lust-Empfindungen nicht teilen, sie aber auch nicht abwehren, sodass er Maria immer wieder um Sterbehilfe bittet. In einer Felsenschlucht findet die toxische Beziehung ein schreckliches Ende…
„Touched“, im Sommer 2021 in Bad Münstereifel gedreht, erzählt die Geschichte einer übergewichtigen jungen Frau, die ihr – vor allem körperliches - Selbstbewusstsein in einem Heim für Menschen mit Handicap findet. Auf Kosten der emotionalen und sexuellen Abhängigkeit eines Bewohners, der sich gegen ihre Übergriffigkeit nicht wehren kann. Die Regisseurin und Autorin Claudia Rorarius, Berlinerin des Jahrgangs 1972, die an der Kölner Kunsthochschule für Medien KHM studierte, gewann mit dem 27-jährigen isländischen Model Ísold Halldórudóttir, einer Body-Positivity-Influencerin, und dem 41-jährigen querschnittsgelähmten griechischen Tänzer Stavoras Zafeiris zwei authentische Darsteller für einen geradezu naturalistischen Spielfilm, der 133 Minuten lang zwischen entwaffnender Zärtlichkeit und verstörender Brutalität oszilliert. Beide Protagonisten gewannen nach der Uraufführung beim Filmfestival Locarno den „Pardo-Preis“ als „Beste Hauptdarsteller“.
Claudia Rorarius im Presseheft: „‘Touched‘ erkundet die emotionale Bindung zwischen zwei Außenseitern, ihr Streben nach Bestätigung und sexueller Erfüllung. Diese Selbstverständlichkeiten scheinen für beide unerreichbar zu sein, es sei denn, sie setzen sich über persönliche Ängste, gesellschaftliche Tabus und strenge Verbote hinweg - eine Gratwanderung, bei der sie sich gegenseitig in Gefahr bringen. ‚Touched‘ feiert die schöne und widersprüchliche Natur unterschiedlicher Körper und beschwört die individuellen Ausdrucksmöglichkeiten in jedem von uns. Der Film stellt das begrenzte gesellschaftliche Verständnis für Andersartigkeit in Frage und geht über Mitleid oder Bewunderung hinaus. Alex und Maria umkreisen einander, was zu einem spielerischen Prozess der gegenseitigen Anziehung führt, bis hin zur Vereinigung.“
Pitt Herrmann