Summary
Germany, 1942. The Hitler regime is at the peak of its political and military power. Seventeen-year-old Friedrich Weimer, from the Berlin working-class district of Wedding, is a gifted boxer.
Thanks to his talent, he receives an offer to study at the "Napola", the elitist National-Political School at Allenstein, which trains future leaders of the German Reich. Friedrich sees this as the chance of a lifetime to free himself from the restrictions of his class and enrols in the school, located in an old castle, against the will of his parents. There, in a disconcerting world dominated by harsh Nazi discipline, he experiences both fierce rivalry and unexpected camaraderie – until a barbarous raid against escaped prisoners of war and his growing friendship with Albrecht Stein, the quiet, sensitive son of a high-ranking Nazi official, force him to make an important decision, one that will also mark the end of his youth.
After his prize-winning debut TV movie "The Phantom" and his teenage comedy "Girls on top" (Berlinale 2001), young director Dennis Gansel turns here to the serious topic of confronting Germany’s National-Socialist past and has been rewarded for his efforts: "Napola" received the EuropaCinema Platinum Award 2004 as Best Film in Viareggio and the Audience Award at the Hamptons International Film Festival. This year’s Shooting Star Max Riemelt was named Best Actor at the Karlovy Vary International Film Festival 2004 for his lead performance of Friedrich Weimer.
Source: 55. Internationale Filmfestspiele Berlin (Catalogue)
Comments
You have seen this movie? We are looking forward to your comment!
Login or register now to write a comment.
Friedrich sieht die Chance seines Lebens, sich von seinen Klassenschranken zu befreien und meldet sich gegen den Willen seiner Eltern in der alten Ordensburg im Warthegau an. Sein Vater, ein Gegner der Nazis, hätte ihn lieber zur Lehre in eine Berliner Fabrik geschickt, damit er anständig bleibt: „Mit denen haben wir nichts zu tun.“
In der ihm fremden, aber zunächst auch verführerisch elitären Welt in der „Märchenburg“, beherrscht von nationalsozialistischer Zucht und Ordnung, erfährt er harten Konkurrenzkampf, ja Feindschaft – etwa mit dem Hundertschaftsführer Justus von Jaucher. Aber auch unerwartete Kameradschaft, ja sogar Freundschaft. So mit seinem Stubenkameraden, dem sensiblen Albrecht Stein, dem Sohn des stramm nationalsozialistisch gesinnten Gauleiters, der die feudale Villa einer jüdischen Familie in Beschlag genommen hat und in feucht-fröhlicher Geburtstagslaune die beiden so ungleichen Jungen ohne Skrupel gegeneinander boxen lässt.
Ein grausamer Einsatz gegen noch blutjunge und dazu noch unbewaffnete entflohene russische Kriegsgefangene in den Wäldern um Allenstein und der Selbstmord seines Freundes Albrecht, der gegen seinen Vater öffentlich aufbegehrt hat und nun zur Ostfront abkommandiert werden soll, stellen Friedrich vor eine Wahl, die auch das Ende seiner Jugend bedeutet...
Die „Nationalpolitischen Erziehungsanstalten“ waren achtklassige Internatsschulen, die zum Abitur führten. Zu Beginn der 1940er Jahre gab es 14 dieser Napolas mit rund sechstausend Schülern, drei von ihnen waren nur für Mädchen vorgesehen. Später wurden in den besetzten Gebieten weitere eröffnet. Die politische, moralische und rassische „Zuverlässigkeit“ des Elternhauses war die Voraussetzung zur Aufnahme. Zum Unterricht gehörten neben der politisch-ideologischen Schulung mit Ausnahme von drei humanistischen Gymnasien vor allem (wehr-) sportliche Übungen, die gezielt auf einen späteren Kriegseinsatz vorbereiten sollten.
Auch der Großvater des 31-jährigen „Napola“-Regisseurs Dennis Gansel hat eine solche Schule besucht und seinem Enkel davon erzählt, darunter auch Episoden, die unmittelbar in den Film eingebaut wurden. Wie die von dem vielfach gedemütigten notorischen Bettnässer Siegfried Gladen, der sich bei einer misslungenen Wehrübung mit scharfen Handgranaten opfert und mit seinem Tod viele Mitschüler rettet.
Zahlreiche Napola-Absolventen haben nach Kriegsende bedeutende Karrieren gemacht, darunter der Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, der ehemalige Bahn-Chef Heinz Dürr, der „Spiegel“-Journalist, Politiker und Publizist Günther Gaus, der Schauspieler Hardy Krüger und der Künstler Horst Janssen, aber auch Erich Honeckers Stellvertreter Werner Lamberz. Auch Hellmuth Karasek hat sich in einem sehr lesenswerten Beitrag für die Zeitung „Die Welt“ als Napola-„Jungmann“ geoutet.
„Napola – Elite für den Führer“ ist am 17. Februar 2007 auf ProSieben als Free-TV-Premiere gezeigt worden.
Pitt Herrmann