Summary
Police officer Krause lives with his sisters Elsa and Meta, who run a small inn, in the idyllic village of Schönhorst. When Meta announces her plan to marry her lover Rudi Weißglut and to move away from Schönhorst, Krause is shocked. Not only does he dislike the arrogant cab driver from Cologne, the future of the inn is also in peril. The siblings argue, and Elsa even considers closing the inn for good. As if this wasn't trouble enough, the wedding threatens to become a disaster.
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Da hilft nur noch Kümmel, und zwar doppelt. Nicht nur, dass Elsa den Gasthof samt angeschlossener Landwirtschaft künftig allein meistern soll. Sondern Meta hat in ihrem Liebeswahn das Sparbuch geplündert und 5000 Euro für ein ganz besonderes Hochzeitsevent angezahlt: Riverboat-Shuffle mit ganz Schönhorst und halb Köln. Jedenfalls fallen mit Lutz und Antje Liebmann sowie Rudis bestem Freund Karsten „Kalle“ Lippert bereits die ersten rheinischen Frohnaturen in die karnevalsfreie (Ost-) Zone ein: „Man muss auch gönne könne...!“
Der Haussegen hängt gründlich schief, Horst will mit dem glücklichen Brautpaar nicht mehr unter einem Dach nächtigen und zieht auf die Campingliege in der Wache. Den nötigen Bölkstoff für eine ruhige Nacht holt er sich bei den jungen Leuten am Dorfanger, die ihren Schulabschluss feiern – und damit zugleich ihren Abschied vom Heimatort, der ihnen keine Zukunft bietet. Auch die schöne Fine (Sonja Gebhardt) ist darunter, Tochter des verkrachten Selfmade-Unternehmers Rolf-Dieter Schlunzke: Sie verspürt absolut keine Lust, allein in Schönhorst zurückzubleiben, um im Gasthof Krause ihre Ausbildung zu machen. Dabei wäre gerade jetzt Bedarf für eine zusätzliche Arbeitskraft, denn den Gedanken, seine Schwester Elsa in ein Altenheim zu stecken, lässt Horst Krause nach der ersten kurzen Stippvisite in einem infrage kommenden Etablissement rasch wieder fallen. Und dann auch noch das: Metas Kohle ist weg, das Partyschiff seit Jahren verschrottet, der Havel-Anleger verwaist. So wird doch noch im eigenen Gasthof gefeiert, zünftig versteht sich. Und mit einem besonderen Gast, der Landärztin Dr. Ramona Jessen: Die ist schließlich Schuld an der ganzen Misere, weil sie seinerzeit Krauses Kur veranlasst hat...
Zum guten Schluss, nach (über-) reichlich karnevalistisch anmutendem Klamauk, lernt Frau Doktor die aphrodisierende Wirkung des irren Duftes von frischem Heu kennen und die süße Fine die Vorteile des Landlebens. Und selbst Horst Krause kriegt noch die Kurve, auch wenn sein Motorrad kurzzeitig spurlos vom Erdboden verschwunden ist. Nach „Krauses Fest“ und „Krauses Kur“ nun also, ein neunzigminütiges Geschenk des Rundfunks Berlin-Brandenburg zum 70. Geburtstag des bodenständigen „Polizeiruf 110“-Dorfpolizisten Horst Krause, „Krauses Braut“. Und da gibt Bernd Böhlich dem kölschen Affen überreichlich Zucker. Bei den Wessis, nicht bei Krause selbst, da sei der Polizeihauptmeister vor. Der sich bisher noch gegen alle Zumutungen von Drehbuchautoren und Regisseuren, egal welch' große Namen darunter waren, zu wehren wusste.
Was auch mit seiner Herkunft zu tun hat: Horst Krause wurde am 18. Dezember 1941 als Bauernsohn im westpreußischen Bönhof geboren. Der in Ludwigsfelde vor den Toren der Hauptstadt der DDR aufgewachsene gelernte Dreher absolvierte in den 1960er Jahren die Berliner Schauspielschule, um zunächst auf Bühnenbrettern zu stehen – von Parchim bis Dresden. Kleine Rollen in der äußerst beliebten DDR-Fernsehserie „Polizeiruf 110“ blieben die Ausnahme, bis ihn Detlef Buck 1993 in seinem Roadmovie „Wir können auch anders“ u.a. an der Seite Joachim Króls besetzte. Von nun an gings (mit dem Film) bergauf bis hin zu „Schultze get's the Blues“.
Pitt Herrmann