Jim Knopf und die Wilde 13

Die Wilde 13 kann es kaum fassen: Frau Mahlzahn ist von Jim Knopf und Lukas besiegt worden! Die Bande schwört Rache: ohne die mutigen Lokomotivführer aus Lummerland wären die Kinder niemals befreit und Frau Mahlzahn nicht nach Mandala gebracht worden. Über Lummerland ziehen düstere Wolken auf.

Freilich ruft König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte mit Frau Waas, dem unterbeschäftigten Herrn Ärmel, Lukas und Jim Knopf aus einem anderen Grund alle Einwohner der Insel samt der auf Besuch weilenden Prinzessin Li Si zusammen: Deren Vater, der Kaiser von Mandala, wird in Lummerland erwartet. Sein Staatsschiff könnte bei dem anhaltend dichten Nebel leicht auf Grund laufen – oder gar das Eiland gänzlich verfehlen. Weshalb dringend ein Leuchtturm errichtet werden müsste.

Weil für diesen kein Platz ist, machen Jim und Lukas die Lokomotive Emma samt der kleinen Lok Molly seetauglich, um den in der Spiegelwüste lebenden Scheinriesen Herr Tur Tur zu bitten, mit seiner Laterne am Lummerland-Ufer auszuhelfen. Unterwegs treffen sie auf die Meerjungfrau Sursulapitschi und erfüllen ihren Wunsch, eine uralte Anlage auf dem Gurumusch-Magnetfelsen zu reparieren, damit sie das Meer wieder zum Leuchten bringen kann…

Für die weiteren spannenden Abenteuer, die hier natürlich nicht verraten werden, ist Molly mit Hilfe zweier Magnetsteine zum Perpetumobil, zur fliegenden Dampflokomotive mutiert. Nur soviel: die illustre Gesellschaft wird um den kleinen Halbdrachen Nepomuk verstärkt, den die Wilde 13 aus seinem Vulkan in Kummerland vertrieben hat. Auch Frau Malzahn ist wieder dabei: nach einem jahrelangen Schlaf hat sie sich in den Goldenen Drachen der Weisheit verwandelt, spricht aber in Rätseln. Eines davon ist Jims untergegangene Heimat, die Insel Jamballa…

Nach der offiziellen Premiere im Berliner Zoo-Palast am 27. September 2020 ist zweieinhalb Jahre nach „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ am 1. Oktober 2020 die Fortsetzung „Jim Knopf und die Wilde 13“ ins Kino gekommen. Das darf verraten werden: eine der aufwendigsten und teuersten Kinoproduktionen der deutschen Filmgeschichte schaut man sich am besten auf der größtmöglichen Kino-Leinwand an. Die Realverfilmung dieser zeitlosen Geschichte über Freundschaft, Loyalität und Mut ist mit gewaltigem technischem Aufwand und viel Liebe zum Detail inszeniert worden als ein spannendes Fantasy-Kinoabenteuer für die ganze Familie.

Die Hauptrollen dieses großen Erzählkinos auch für ganz kleine Zuschauer spielen erneut der inzwischen 14-jährige Solomon Gordon und der gebürtige Essener Henning Baum, der die Westfälische Schauspielschule in Bochum absolvierte und zum Ensemble des dortigen Schauspielhauses gehörte, bis er bundesweit durch die TV-Serie „Der letzte Bulle“ bekannt wurde. Neu im Team ist Sonja Gerhardt, die bei der Berliner Premiere bekannte, die Bücher von Michael Ende vorher nicht gekannt zu haben. Grandios Rick Kavanian, 2018 nur in einem Kurzauftritt zu sehen: Er spielt nicht weniger als zwölf Piratenbrüder, die aus ihren Reihen den Anführer gewählt haben und sich, im Rechnen schwach, die „Wilde 13“ nennen.

Drehbuchautor Dirk Ahner im Presseheft: „Im Roman springen Jim und Lukas ständig zwischen Lummerland und den verschiedenen Spielorten hin und her. Wir wollten eher eine klassische, geradlinige Heldenreise. Die beiden Abenteurer sollten erst nach Hause zurückkehren, wenn alle Gefahren überstanden sind. Der zweite Film weicht etwas stärker vom Roman ab, als das noch beim ersten Film der Fall war. Durch diese Änderungen wurde die Geschichte allerdings auch straffer und temporeicher, was ich persönlich sehr mag.“

Pitt Herrmann