Ich suche einen Mann

BR Deutschland 1965/1966 Spielfilm

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Falk Schwarz
Tänzchen ums Bett
Haarsträubend, was sich Autor Herbert Reinecker nach einer Illustriertenstory hier zusammengeschrieben hat. Barbara (Ghita Nørby) sucht einen Mann - mit Hilfe einer Eheanbahnungsagentur. Warum hatte sie bisher kein Glück mit den Männern? Die Freundin: „Barbara, du entsprichst nun einmal den Erwartungen von Männern, den gewissen Erwartungen, die sie niemals aufgeben. So ziemlich alle Männer sind geborene Abenteurer, ihre Wünsche, ihre Sehnsüchte gehen nach ganz unerhörten Erlebnissen...du siehst aus, als könntest du ihnen diese unerhörten Erlebnisse geben“. Die Eheanbahnerin: „Jeden Menschen, der ein Auto fahren möchte, prüft man auf Herz und Nieren, aber heiraten lässt man jeden Idioten, wenn er nur laut genug vor dem Standesbeamten ja sagen kann“. Um die Falschen von den Richtigen zu trennen, zeigt sie dann ihr (damals) hochmodernes Lochkartensystem, wo die Männer zu Kärtchen mit Löchern drin werden (man verbeisst sich das Lachen mit Mühe): „Lochkarten sind die einzige Art, einem so schwierigen Unternehmen wie der Ehe gerecht zu werden“. Nun geht der Reigen los. Die Kandidaten verabreden sich mit Barbara - einer will zu schnell mit ihr ins Bett, der andere möchte vor allem eine Putzhilfe für sein Hotel, einer versagt im Bett, einer ist (nur) Lehrer, für den anderen passt die Sternekonstellation nicht. Alle gängigen Stereotype über Männer werden ironiefrei bedient - schlicht, hohl, ermüdend. Obwohl die dänische Schauspielerin atemberaubend aussieht, wird sie doch wie eine Modepuppe eingesetzt. Da glänzen die männlichen Schauspieler, die sich hier die Klinke in die Hand geben, eher durch Talent. Aber es bleibt ein Reigen ohne Erotik, ohne knisternde Spannung, eine Nummernrevue. Regisseur Weidenmann und sein Hausautor müssen die schwächste Stunde ihres Lebens gehabt haben - ebenfalls der Produzent, der zwei Jahre zuvor noch den „jungen Törless“ produzierte. Das Kino der fünfziger Jahre war auf der Talsohle angekommen. Noch fehlte zwar das Nackte, aber Oswalt Kolle und die Schulmädchenfilme standen schon bereit. Schlimmer geht immer.

Credits

All Credits

Duration:
2383 m, 87 min
Format:
35mm
Video/Audio:
Farbe, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 01.02.1966, 35207, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 03.02.1966

Titles

  • Originaltitel (DE) Ich suche einen Mann

Versions

Original

Duration:
2383 m, 87 min
Format:
35mm
Video/Audio:
Farbe, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 01.02.1966, 35207, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 03.02.1966