Summary
The Friend
We were friends. Were we?
He doesn’t mention that he’s leaving, says no good-byes. He parties one last time as if there was no tomorrow and the next day simply disappears: Yunes, 22 years old, a process engineering student in Berlin, born in Yemen.
Chris, his German roommate, begins to worry. He remembers their friendship: how they first met in a Turkish grocery shop, the careful approach of two foreign cultures, the discussions about women, the great times with Julia and Nora. In cases when it really mattered, Chris and Yunes were always there for each other.
But there are also things Chris never understood: moments in which pride and anger flared up in Yunes and frightened everybody around him. Times when his thoughts seemed to be infinitely far away. And the changes in his beliefs and his behavior for which there were never any explanations.
Chris starts looking for him. Yunes’ parents in Yemen don’t know anything.
Neither does his ex-girlfriend. He broke off contact with his friends, his Islamic group has disbanded. He remains untraceable.
And then it’s September 11, 2001.
Source: German films Service & Marketing GmbH
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Chris, die Identifikationsfigur des Films, stößt in einem arabischen Kiez-Laden auf die Anzeige eines Wohnungssuchenden. Da in seiner „WG“ gerade eine Bude freigeworden ist, kann Yunes Al Rana (großartige Wandlungsfähigkeit: Navid Akhavan) sogleich einziehen. Er ist 22 Jahre alt und stammt aus dem Jemen, zeigt sich weltoffen und lebenslustig.
Und hat ein Auge auf die schöne Kommilitonin Nora geworfen, traut sich aber erst mit Hilfe von Chris, sie anzusprechen. So entsteht, ergänzt um Chris’ Freundin Julia, eine munter-unbeschwerte „Viererbande“, die allerhand gemeinsam unternimmt bis hin zu Ausflügen an die winterliche Ostsee. Dass dem lebens- und liebeslustigen Quartett mit Yunes ein Muslim angehört, zeigt sich nur an Kleinigkeiten, die im Zusammenleben nicht weiter ins Gewicht fallen (vor Betreten der Wohnung bitte die Schuhe ausziehen) oder dieses geradezu befruchten (neue Gerichte mit exotischen Gewürzen auf dem Speiseplan).
Erste Irritationen entstehen, zumindest in der Erinnerung von Chris und Julia, nachdem Yunes, der sich an der Uni einer „Islam-AG“ angeschlossen hat, stark verändert von einem „Praktikum“ aus Pakistan zurückkehrt. Plötzlich trägt er einen Vollbart, verrichtet auf einem Teppich in seinem Zimmer regelmäßig inbrünstige Gebete, heftet eine Liste mit verbotenen Speisen und Zutaten an die Kühlschranktür und schmeißt seine Freundin Nora achtkantig aus der Wohnung, nur weil sie einen Mitstudenten geküsst hat.
Aber das gibt sich bald, und auch die undurchsichtige Existenz Raids, eines drogenabhängigen jemenitischen Freundes von Yunes, gibt keinen Anlass zur Besorgnis. Doch dann ist Yunes, nach einer rauschenden Geburtstagsparty, plötzlich spurlos verschwunden - ein paar Tage vor den Ereignissen des 11. September 2001. Und Chris fragt sich zunehmend, wer sein „fremder Freund“ wirklich ist – oder war. Denn ein weiteres Mitglied der „Islam-AG“ hat sich in Israel als Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt...
Elmar Fischer erzählt die von Florian Emmerich auf Digitalvideo gebannte Geschichte, deren Ausgang offen bleibt, nicht chronologisch, sondern, mit dokumentarischen Einschüben, in Rückblenden von seinem Ende her. Und so beginnt „Fremder Freund“ mit Chris, der am Computer sitzt und eine e-Mail an Yunes schreibt: „Ich weiß nicht, was du tust. Ich habe einen schrecklichen Verdacht, für den ich mich schäme.“
Elmar Fischer hat mit dem Mini-Budget von 80.000 Euro eine Art deutschen „Dogma“-Film nach skandinavischem Vorbild gedreht und den Minimalismus zum kreativen Prinzip erklärt. Die Kraft, so Fischer im Stardust-Presseheft, liegt in der Reduktion: „Ohne Geld, ohne Effekte, ohne Action können wir uns auf die Geschichte konzentrieren, und mehr erzählen, auch mehr von uns erzählen.“
Pitt Herrmann