Summary
You Told Me You Love Me
Johanna Perl, a seven-time German swimming champion, lives her retired life isolated and lonely. Constant thoughts about death and the meaning of her existence torture her. Except for her memories of previous victories and her daughter, she has nothing left in life. But her days of senseless vegetation come to an end when she stumbles upon a lonely hearts ad in the newspaper. Drawn to it as though it were a sign from God, she arranges to meet the man. And it’s love at first sight.
Johannes is a writer and not until he meets Johanna does his luck strike. Finally he is able to finish his novel – You Told Me You Love Me – and it becomes a bestseller. Johanna too discovers new talents in photography and is finally able to make peace with her dead mother. But Johannes’ success soon casts a dark cloud over their relationship. He starts to distance himself from Johanna and gets tangled up in an affair, not yet realizing that Johanna is indeed the love of his life.
But everything that happens seems to have a purpose. And after a turbulent odyssey, the two find their way back to each other, thus proving the fate and destiny of their love for one another…
Source: German films Service & Marketing GmbH
Comments
You have seen this movie? We are looking forward to your comment!
Login or register now to write a comment.
Bei der Frühstückslektüre stößt Johanna auf eine Kontaktanzeige: Mann, 45, nicht besonders schön, nicht besonders hässlich. Sie beschließt spontan, darauf zu antworten. Spaziergang zum Friedhof, vorbei an Häuserwenden mit Liebes-Graffiti-Sprüchen. Johanna spricht am Grab mit ihrer seit geraumer Zeit verstorbenen Mutter, mit der sie über den Tod hinaus eine Art Hassliebe verbindet. Auch ihre Mutter hat einst aus Eifersucht den Gatten verlassen, was ihr Johanna bis heute nicht verzeiht.
Wiederholt sich die (Familien-) Geschichte? Johanna ist dieser Ansicht und darob schier verzweifelt. Dennoch will sie sich aus der Umklammerung der „Heiligen“, ihrer Mutter, lösen, indem sie sich mit dem unbekannten Mann trifft. Seit zwei Jahren hatte sie keinen Kerl mehr im Bett: „Richtig Ficken würd’ mir jetzt bestimmt guttun.“ Andererseits: Johanna liest, zu elegischer Klaviermusik, in dem Buch „Wie wir sterben“.
Verabredung im Café. Kriegsbemalung und Herzklopfen. Sie lässt den Inserenten Johannes Kreuzberger eine geschlagene Stunde warten, doch dann geht alles ganz schnell wie im Zeitraffer: Café, Restaurant, Disco, Bett. Die beiden sind zwar immer noch beim „Sie“, und am anderen Morgen wird Johanna genötigt, ihre Bettstatt umgehend zu verlassen, aber die nächste Gelegenheit kommt schneller als erwartet.
Johannas Tochter Sophia will ihren neuen Lover Michael vorstellen, den sie erst ganz kurze Zeit kennt: einem harmonischen Familienabend zu viert folgt eine romantische „Hochzeitsnacht“ im Kerzenmeer – und Johannes, der mittel- und bisher erfolglose Schriftsteller, fühlt sich wie im Paradies. Sieben Jahre war das Zimmer von Herbert, in das Johannes jetzt ganz plötzlich einziehen soll, unberührt.
Drei Monate später schreibt Johannes wie ein Besessener an einem Roman (sein Titel ist der des Films), sie hat ihre Liebe zur Fotografie entdeckt und ist erfolgreich damit: ein Bildband ist in Arbeit, nachdem Johanna einen Verlag für ihr Projekt interessieren konnte. Und Tochter Sophia heiratet „ihren“ Michael. Johannes hat Erfolg mit seinem Roman, wird nach Frankreich eingeladen, wohin er mit der jungen Journalistin Denise reist. Johanna ist eifersüchtig – die Trennung erfolgt nicht zufällig im Winter (die Jahreszeiten spielen bei Rudolf Thome eine zentrale Rolle). Auch die Ehe Sophias steht vor einem Scherbenhaufen.
Mysterium Winterwald. Ein Baum spricht mit Johanna – mit der Stimme von Johannes: Sieben Tage Fasten, um den bösen Fluch der Mutter zu bannen. Und danach steht tatsächlich der reumütige, liebevolle Johannes vor ihrer Tür. Es könnte ein happy end werden, aber Johannes erkrankt schwer, muss in eine Klinik. Dennoch Hochzeit und die Flitterwochen-Reise soll im Auto bis nach Marokko führen...
Rudolf Thome arbeitet immer wieder mit konstanten Filmeinstellungen: das frühmorgendliche Schwimmen, die Zubereitung des Frühstücks, die innere Stimmungslage der Protagonisten. Mainstream-Kino ist es nicht, was am Ende des Entstehungsprozesses der inzwischen 23 Spielfilme des 66-jährigen Regisseurs herauskommt. Der sich am Anfang auf seinen Bauernhof gut sechzig Kilometer vor den Toren Berlins zurückzieht, sich eine bestimmte Zeitspanne gibt, um Notizen nach dem Zettelkasten-Prinzip zu Papier zu bringen, die er dann täglich ins Internet stellt für seine beständig wachsende Fangemeinde.
Aus den Notizen entsteht das Drehbuch, erst danach beginnt die mühsame Suche nach Geldgebern – und die endet zumeist bei der ARD-Tochter Degeto. Die bei „Du hast gesagt, daß Du mich liebst“ für das Low-Budget von 450.000 Euro sorgte. Thome hält seine „sehr französische Art des Filmemachens“, so der Filmemacher am 2. Februar 2006 im frisch renovierten Babylon-Kino am Rosa Luxemburg-Platz in Berlin, „schon für ziemlich überdreht, verrückt.“
Bei der Uraufführung, der am 27. August 2005 im Berliner Delphi-Filmpalast eine Team-Preview vorausgegangen war, schwärmte Hannelore Elsner, mit der Thome bereits den vierten Film gedreht hat: „Solche Rollen liegen nicht auf der Straße.“ Die nach dem Riesenerfolg von „Die Unberührbare“ vielbeschäftigte Schauspielerin kann es sich leisten, in Thome-Filmen auch für kleines Geld oder sogar ohne Honorar mitzuwirken.
Freilich bekundete Hannelore Elsner im „Babylon“, wo sie den Film erstmals vollständig sah, in gewohnter Offenheit: „Ich hätte es lebensfroher gemacht, jetzt nach einem Jahr Abstand“. Die Eingangsszene sollte ursprünglich, so Hannelore Elsner, ein Alptraum der Protagonistin Johanna Perl sein. Doch die Schauspielerin, die zusammen mit Thome vor allem an den inneren Monologen des Films gefeilt hat, setzte eine – für sie selbst sehr schwierige – Orgasmus-Szene durch: „Wenn Frauen von Männern verlassen werden, dann führt das bei ihnen schließlich nicht zwangsläufig zu Alpträumen.“
Pitt Herrmann