Summary
The Sons of Great Bear
In the second half of the last century there are only few tribes of the indigenous people of the northern USA left who are living in freedom. Most of the tribes have given up the fight against the superiority of the white men and live in reservations. But a small tribe desperately tries to defend its freedom. But when Chief Tokai-ihto is taken captive after he had been betrayed, it is easy for the white men to defeat the rest of the tribe. From now on, they have to live in a reservation where they are guarded by soldiers.
Tokai-ihto is also sent from captivity to the reservation because the white men think he would cause no harm inside the reservation. But they underestimate the tribe′s desire for freedom and its undaunted courage. The Indians decide to flee to Canada to start a new life in freedom there. Although they manage to escape, they encounter several dangers: An enemy tribe tries to block their way at a river. Thus their last fight that decides about freedom and captivity, and about life and death begins.
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Tokei-ihto, die junge Rothaut aus dem Prolog, ist inzwischen zum Häuptling der „Söhne der großen Bärin“ vom Stamme der Dakota-Indianer ernannt worden. Auf dem Weg zum Fort Smith, wohin er von Leutnant Roach bestellt worden ist, liest er Cate, Tochter des Kommandanten (Hans Hardt-Hardtloff) und Überlebende eines Überfalls rivalisierender Indianer, auf, um sie wohlbehalten ihrem Vater zu übergeben. Was Tokei-ihto schlecht gedankt wird: Die Weißen wollen die Indianer von ihrem vertraglich zugesicherten Land vertreiben, um dort ungestört nach Gold suchen zu können. Die Dakotas sollen in ein Reservat mit so unfruchtbarem Boden umsiedeln, dass ihr junger Häuptling eine Hungersnot befürchtet und daher dem Plan seine Zustimmung verweigert. Die Militärs nehmen ihn kurzerhand gefangen und überfallen das friedliche Zeltdorf der Indianer, wo nur geringer Widerstand geleistet werden kann.
Nach erfolgreicher Umsiedlungsaktion wird Tokei-ihto freigelassen, der sogleich beschließt, seinen Stamm, dem sich inzwischen auch der einst rivalisierende Späher der Soldaten, Tobias, angeschlossen hat, aus der Reservation heraus über den Missouri zu führen. Wo er sich Hilfe von Adam Adamson erhofft, der nach dem Tod von Major Smith mit dessen Tochter Cate nach Norden gezogen ist, um sich in Kanada niederzulassen. Das Militär entsendet sogleich eine um die Gaunerbande von Red Fox verstärkte Abteilung an den Grenzfluss, um die Indianer aufzuhalten. Denn allein auf Tokei-ihtos Kopf ist eine Prämie von 200 Dollar ausgesetzt. Am Missouri kommt es zum show down...
„Die Söhne der großen Bärin“, mit fünf Millionen Besuchern der erfolgreichste Defa-Film des (Krisen-) Jahres 1966, läutete eine überaus erfolgreiche Reihe von insgesamt zwölf Indianerfilmen der Defa ein, für die zwei Namen stehen – Gojko Mitić, der zunächst in mehreren bundesdeutschen May-Filmen kleinere Rollen übernommen hatte, und Dean Reed. Die Parallelen zu den erfolgreichen „Winnetou“-Filmen, die Bürger der DDR nur vom Hörensagen her kannten wenn sie nicht das zufällige Glück hatten, einen Karl-May-Streifen in einem Prager oder Budapester Kino zu sehen, sind bei dieser ersten Produktion besonders groß, obwohl die so realistische wie politisch-kritische Dakota-Trilogie von Liselotte Welskopf-Henrich nicht in einen Topf mit den Phantasiegeschichten Karl Mays gehört: Tokei-ihto ist als guter, umsichtiger und edler Häuptling das exakte Gegenstück zum gewissenlosen Gangster Red Fox, hat eine so schöne wie kluge Schwester, die sogar im Rat der Häuptlinge Gehör findet – und mit Adam Adamson einen Weißen zum Freund, der durchaus das Zeug zum Blutsbruder hätte.
Liselotte Welskopf-Henrichs gleichnamiger Roman erschien 1951 im privaten Altberliner Verlag und kam dort Anfang der 1960er Jahre in erweiterter sechsbändiger Ausgabe heraus. Am 14. Mai 1966 schrieb sie im auflagenstarken DDR-Halbformat „Wochenpost“: „Die west-deutschen Karl-May-Filme bleiben hinter Thematik und Konfliktwahl in guten amerikanischen Filmen, in denen der Indianer und sein Recht des Widerstands bereits entdeckt worden sind, tatsächlich zurück. Versuchen wir, einen neuartigen Indianerfilm zu schaffen.“
Neben „Die Söhne der großen Bärin“ des tschechischen Regisseurs Josef Mach, ab 10. Februar 1967 auch in bundesdeutschen Kinos zu sehen und vom Deutschen Fernsehfunk am 25. Juli 1970 erstausgestrahlt, erzählen mit „Spur des Falken“ (1968) von Gottfried Kolditz und „Weiße Wölfe“ (1969) von Konrad Petzold zwei weitere Defa-Indianerfilme von der Vertreibung der Dakotas und ihrem Ende als einst mächtigem Stamm. Damit konnte die Defa nicht nur ein großes Bedürfnis des (jungen) Publikums nach Abenteuerstoffen erfüllen, sondern auch im schweren ideologisch- politischen Fahrwasser Mitte der 1960er Jahre punkten: Die drei Filme nehmen unzweideutig Partei für die Indianer und zeigen den Untergang der friedlichen Ureinwohner Nordamerikas als Folge materieller, letztlich kapitalistischer Interessen der weißen Zuwanderer aus Europa.
Pitt Herrmann