Summary
The Policewoman
Concrete blocks, high-rise flats, grey voids of streets and monstrous shopping centres. The atmosphere in this problem district of Rostock is gloomy, even when the sun is shining. And it is here of all places that Anne arrives after completing her police training in Berlin.
The 27-year-old, ordinary but by no means unattractive policewoman has no ties, and privately she is hoping for a new start, too. But everyday police work is dominated by slow-moving bureaucracy and the daily, more or less meaningful struggle with crime of every kind. Dealing with people whose reality is shaped by social poverty proves difficult for Anne; she is not always able to avoid getting involved. And her relationship to her colleague Mike is also ambivalent; on the one hand she is attracted to him, but as she is all too aware, he is married and has two small children. But when Anne meets up with ten-year-old Benny, who has no stability in his family and has been pilfering in supermarkets, she decides to look after him - and so meets Benny′s father Jegor, a small time Russian crook, to whom she feels strangely attracted. But Jegor cannot satisfy Anne′s longings, either ...
Source: German films Service & Marketing GmbH
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Beim ersten Einsatz trifft Anne den zehnjährigen Benny. Der Junge wächst ihr sofort ans Herz. Weil Benny, der bei seiner gefühlsarmen Mutter lebt, für eine Klassenfahrt klaut, will Anne mit seinem inzwischen geschiedenen Vater reden. Doch der entpuppt sich als eben jener Kleingauner, den sie zuvor schon einmal verhaftet hat. Trotzdem fühlt sich die Polizistin zu dem russischstämmigen Jegor hingezogen – und lässt ihn nach einem dilettantischen Tankstellenüberfall sogar laufen. Was Anne beinahe die gerade erst begonnene „Karriere“ gekostet hätte...
Im halb-dokumentarischen („Dogma“-) Stil mit der Handkamera gedreht beeindruckt Andreas Dresens grobkörniger Film, der auf dem Tagebuch der Polizistin Annegret Held basiert, durch seine schonungslose Sicht auf Menschen die zwischen Arbeitslosigkeit und Alkoholismus ein frustrierendes Dasein in der DDR-„Platte“ im Rostocker Stadtteil Lütten-Klein fristen. Ein „Krimi“, der sein Augenmerk einmal nicht auf eine spektakuläre (Blut-) Tat richtet, sondern den Alltag von Streifenbeamten zwischen ihrer Funktion als verlängerter Arm des Gesetzes und ihren privaten Sorgen und Problemen, Sehnsüchten und Hoffnungen schildert, und das mit großer Genauigkeit und einer großen Portion Herzenswärme.
Dresen, der für „Die Polizistin“ 2001 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, gilt seit seinem Spielfilmdebut „Stilles Land“ (1992) als einer der „Großen“ sowohl auf der Kinoleinwand als auch auf dem Bildschirm. „Die Polizistin“ ist ein vom Westdeutschen Rundfunk produzierter 89-minütiger Fernsehfilm, der am 29. Juni 2000 in der Reihe „Neues deutsches Kino“ beim Filmfest München uraufgeführt wurde. Bei seiner Erstausstrahlung am 25. Oktober 2000 in der ARD erreichte er mit 3,8 Millionen Zuschauern eine ungewöhnlich gute Quote. Nach der Einladung zur 51. Berlinale, wo „Die Polizistin“ am 8. Februar 2001 in der Sektion „Neue deutsche Filme“ lief, kam der Film in einer um sieben Minuten ergänzten Director’s-Cut-Fassung am 10. Mai 2001 auch in die Kinos.
Er ist selbst in kleineren Rollen brillant besetzt. So spielen Katrin Sass und BE-Ensemblemitglied Martin Seifert ein sich mit aller Brutalität streitendes Ehepaar, das zu DDR-Zeiten schon einmal in einer wahren Zimmerschlacht gemeinsam vor der Kamera stand, anno 1979 in Heiner Carows „Bis dass der Tod euch scheidet“. Und Horst Krause gibt den Kollegen Albert, der jederzeit bereit ist, beide Augen zuzudrücken, wenn bei Anne wieder ’mal nicht alles so läuft wie geplant.
Pitt Herrmann