Die Landärztin

BR Deutschland 1958 Spielfilm

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Falk Schwarz
Eine Ärztin setzt sich durch
Die Ablehnung des Fremden, der Widerstand gegen Menschen, „die nicht hierher passen“ ist das Thema dieses Films, dem in der heutigen Asyldebatte wieder Aktualität zukommt. Das kleine bayerische Dorf wehrt sich vehement gegen die neue Landärztin, von der die Dorfoberen gedacht hatten, sie sei ein „Peter“ und sind nun entsetzt, dass sie eine „Petra“ bekommen. Sie verweigern sich und gehen mit ihren Wehwehchen lieber zum Arzt im Nachbardorf. Nun wird daraus zwar ein freundlich-idyllischer Heimatfilm, an dessen Ende natürlich die junge Frau alle Skeptiker durch Können und Klugheit überzeugt. Aber 1958, als dieser Film gedreht wurde, war das Thema der Nachkriegsjahre noch nicht verarbeitet. Wenn man die Ärztin als Symbol nimmt für die Flüchtlinge, die nach dem Krieg aus den Ostgebieten in den Westen strömten, dann war ihr Empfang kaum anders als in diesem Dorf. Feindliche Haltung („die stören unsere Ruhe“), Abwehr des Unbekannten, mangelnde Empathie schlugen ihnen entgegen. Insofern ist dieser letztlich harmlose Film auch ein Lehrstück über unsere eigenen Reaktionen, wenn wir einen Fremden auf der Straße treffen und unwillkürlich denken: was will denn der hier? Es geht sicher zu weit, diesem Film zuzubilligen, dass er etwas verändert hat, aber er machte auf einen Zustand aufmerksam, der damals wie heute aktuell ist. Dass Marianne Koch hier eine liebenswerte (etwas unterspielte) Ärztin gibt, die sie dann im wirklichen Leben wurde, und sich in den Film-Tierarzt Rudolf Prack verliebt, der immerhin 26 Jahre älter ist sie, wirkt dann wie ein Trostpflaster nach der anfänglichen Feindseligkeit. „Das Dorf ist krank, das Dorf macht krank“ (Seidle). Die Moral dieses Films ist dann wieder hübsch und banal: erst wenn man sich kennenlernt, miteinander redet und auch feiert, dann ergibt sich auch der Respekt und das Vertrauen für den anderen. So sagt die nun liebende Ärztin am Arm ihres Tierarztes über das bayerische Dorf: „Ich fühle mich hier wie zuhause.“

Credits

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Screenplay

Director of photography

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Production design

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Cast

Producer

Unit production manager

Location manager

Duration:
2517 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
Agfacolor, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 13.10.1958, 18123, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 31.10.1958 [in mehreren Städten]

Titles

  • Originaltitel (DE) Die Landärztin
  • Arbeitstitel Die Landärztin vom Tegernsee

Versions

Original

Duration:
2517 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
Agfacolor, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 13.10.1958, 18123, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 31.10.1958 [in mehreren Städten]