Die Fälscher

Österreich Deutschland 2006/2007 Spielfilm

Summary

The Counterfeiters

Berlin in 1936. Sorowitsch is the king of counterfeiters. Life′s no more than a game to him in his world of crooks, gigolos and loose women. And the cash he needs for his gambling – he simply prints himself. But then, one day, someone blows the whistle on him; he is arrested by superintendent Herzog and sent to Mauthausen concentration camp. When he is moved to Sachsenhausen in 1944, Sorowitsch fears the worst. But life has one last chance in store for him. On his arrival he is greeted by none other than superintendent Herzog who is here on a secret mission: Sorowitsch and a group of hand-picked professionals are to produce fake foreign currency. And lots of it. The aim of the exercise is to cripple the economies of Germany′s allied opponents – a bizarre idea mooted shortly before the end of a Nazi regime in the vague hope that this would somehow help them to survive the horror.

To this end, Herzog has created a golden cage for the expert team of fakers. Theirs are ′first class′ barracks that are clean; the beds are soft, there is plenty to eat, there are proper toilets, even the odd party. But one thing is made certain from the outset: they face death should their work lead to failure. This puts them in an unbearable moral dilemma: cooperating with their executioners will prolong the war and may mean victory for the Germans. Perhaps they can save their own skins, but they will put the lives of so many of their fellow-sufferers in jeopardy. All of sudden, it′s no longer a question of survival, but one of conscience.

Source: 57. Internationale Filmfestspiele Berlin (Catalogue)

 

Comments

You have seen this movie? We are looking forward to your comment!

Heinz17herne
Heinz17herne
Meeresrauschen, leichte Wellen. Ein Mann im Anzug und mit Hut sitzt allein am Strand, irgendwo im Süden, zündet sich eine Zigarette an. Unweit von ihm ein Zeitungsblatt mit der Schlagzeile: „Der Krieg ist aus.“ Wir sehen, wie dieser Mann, noch in eher abgerissenem Outfit, ein mondänes Hotel in Monte Carlo betritt, auf Wunsch gleich bezahlt. Und zwar in bar, aus einem kleinen Koffer, offenbar seinem einzigen Gepäck. Wir sehen, wie er weitere Banknotenbündel im Hotelsafe deponiert und sich beim Schneider völlig neu einkleidet, wie er in feinstem Zwirn die Spielbank betritt und aufsehenerregende Gewinne einstreicht. Wir sehen ihn schließlich im Bett mit einer Schönen der Nacht, die sich über seine Tätowierung am Arm wundert, aber nur wenig, so als hätte sie eine solche schon häufiger gesehen.

Und wir sehen, wie dieser Mann auch sonst die Puppen tanzen lässt. Dies aber nicht in Monte-Carlo und auch nicht 1945, sondern in Berlin im Jahre 1936, zu einer Zeit also, wo man das Parteiabzeichen mit dem Hakenkreuz noch vorsichtig an der Innenseite des Revers getragen hat. Salomon Sorowitsch (der großartige Karl Markovicz in der Rolle des russisch-jüdischen Kunstmalers Salomon Smolianoff – und vielleicht in der Rolle seines Lebens) heißt der Mann, von seinen Freunden nur „Sally“ genannt, weshalb sein richtiger, jüdischer Vorname bei mancher Blondine ein erstauntes „Ach“ hervorruft.

Er ist der König der Fälscher, für den das Leben bisher ein Spiel gewesen ist, für das er sich das notwendige Geld selbst druckte. Aber nun muss er seit geraumer Zeit neben Blüten und Pässen auch Ariernachweise fälschen, sodass er beschlossen hat, sich davonzumachen. Schon auf gepackten Koffern sitzend erhört er die Bitte der schönen Aglaia nach einem argentinischen Pass – und wird noch in der Nacht im Bett an ihrer Seite verhaftet. Friedrich Herzog, Polizeihauptkommissar und Experte für Falschgeld, ist stolz, den „besten Fälscher der Welt“ dingfest gemacht zu haben.

Mauthausen 1939. Die KZ-Häftlinge werden gedemütigt und geschlagen, müssen Fronarbeit im Steinbruch leisten, auch Sorowitsch ist darunter. Aber er ist willens, sich mit den dortigen Zuständen so gut wie möglich abzufinden. Zunächst noch unter der Hand fertigt er Porträts des Wachpersonals an, doch rasch avanciert er zum Haus- und Hofmaler der SS, Extra-Rationen und weitere kleine Privilegien inbegriffen.

Zeitsprung um fünf Jahre. Im Viehwaggon wird Sorowitsch ins Konzentrationslager Sachsenhausen verlegt und befürchtet das Schlimmste – wie seine Leidensgenossen, von denen ihm besonders der junge Russe Kolja ans Herz gewachsen ist. Doch das Leben hält eine letzte Chance für Salomon bereit. Bei seiner Ankunft wird er von einem alten Bekannten begrüßt: Friedrich Herzog, der mittlerweile zum SS-Sturmbannführer beförderte einstige Berliner Polizeikommissar. Er leitet die geheime „Operation Bernhard“, welche die Deutschen aus ihrer im Jahr 1944 inzwischen prekären Lage befreien und den schon seit Monaten so misslichen Kriegsverlauf positiv beeinflussen soll. Mit Millionen falscher Pfund-Noten, hergestellt von einer Gruppe handverlesener Gefangener, sämtlich professionelle Drucker und Graphiker, soll die Wirtschaft der Alliierten torpediert und schließlich lahmgelegt werden.

In zwei streng vom Rest des Lagers abgeschotteten Baracken ist eine erstklassig ausgerüstete Geldfälscherwerkstatt samt Wohntrakt eingerichtet worden für das Team um den Profi Sorowitsch, zu dem u.a. auch der Widerstandskämpfer Adolf Burger, Zilinski und der Arzt Dr. Klinger gehören. Sowie der konservative jüdische Banker Dr. Hahn, der sich anfangs weigert, gemeinsame Sache mit dem „Kriminellen“ Sorowitsch zu machen. Eines ist jedoch von Beginn an klar: Führt ihre Arbeit nicht zum Erfolg, droht den Fälschern der Tod, der Kapo Holst wartet nur darauf. Und so müssen sie sich mit einem schier unerträglichen Gewissenskonflikt auseinandersetzen: Sollen sie mit dem Feind kooperieren und dadurch eine Verlängerung des Krieges oder gar einen Sieg der Deutschen unterstützen? Sorowitsch ist dafür: „Wenn wir überleben, haben wir sie besiegt.“ Oder sollen sie, wie Burger fordert, die Blüten-Produktion sabotieren – was ihr sicherer Tod wäre, andere hingegen vielleicht davor bewahren würde.

Trotz aller Bedenken nimmt die Gruppe in ihrem „Goldenen Käfig“ die Arbeit auf. Nachdem es mit den Pfund-Noten so gut geklappt hat, dass sie sogar die Bank von England nicht als Blüten identifizierte, sollen amerikanische Dollar gefälscht werden. Nun stellt sich Herzog quer – und nach der überbordend fröhlichen Faschingsfete 1945 kommt es zu ernsten, blutigen Auseinandersetzungen innerhalb der Gruppe...

Der nachhaltig beeindruckende Film „Die Fälscher“ basiert auf dem Buch „Des Teufels Werkstatt. Die Geldfälscherwerkstatt im KZ Sachsenhausen“. Darin beschreibt der slowakische Drucker Adolf Burger, dessen Frau in Auschwitz-Birkenau ermordet wurde, die größte Blüten-Produktion aller Zeiten: Über 130 Millionen britische Pfund wurden unter schier unglaublichen Umständen im Auftrag Heinrich Himmlers von einem streng geheimen Fälscherkommando unter Leitung des Fahnders Bernhard Krüger in den abgeschirmten Blöcken 18 und 19 des KZ Sachsenhausen gedruckt. Der zum Filmstart 90-jährige Adolf Burger wurde am 5. Mai 1945 von US-Truppen in einem Außenlager des KZ Ebensee befreit und kehrte in die Tschechoslowakei zurück.

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Assistant director

Script supervisor

Screenplay

Director of photography

Assistant camera

Steadycam operator

Optical effects

Lighting design

Set construction

Make-up artist

Editing

Sound design

Sound assistant

Audio mixing

Special effects

Casting

Conductor

Cast

Producer (TV)

Line producer

Unit production manager

Production coordinator

Post-production

Original distributor

Shoot

    • 21.03.2006 - 04.05.2006: Wien, Monte Carlo; Studio Babelsberg Potsdam-Babelsberg
Duration:
2691 m, 98 min.
Format:
Super16mm - Blow-Up 35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby SRD
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung: 30.10.2006, 107920, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 10.02.2007, Berlin, IFF - Wettbewerb;
Kinostart (DE): 15.03.2007;
TV-Erstsendung (DE): 28.01.2009, ZDF

Titles

  • Originaltitel (DE AT) Die Fälscher
  • Arbeitstitel (DE AT) Der Fälscher
  • Weiterer Titel The Counterfeiters

Versions

Original

Duration:
2691 m, 98 min.
Format:
Super16mm - Blow-Up 35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby SRD
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung: 30.10.2006, 107920, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 10.02.2007, Berlin, IFF - Wettbewerb;
Kinostart (DE): 15.03.2007;
TV-Erstsendung (DE): 28.01.2009, ZDF

Awards

Academy Awards 2008
  • Oscar für den besten fremdsprachigen Film
Deutscher Filmpreis 2007
  • Lola