Chantal im Märchenland

Deutschland 2023/2024 Spielfilm

Summary

Spin-off of "Fack ju Göhte": When Chantal, an influencer without followers, comes into possession of an ancient magic mirror, she initially mistakes it for a social media gimmick. However, the mirror transports her and her best friend Zeynep into a fairy tale world, where several eligible princes can hardly believe what they see: such an enchanting princess has never crossed their paths before! But Chantal and Zeynep must not only fend off romantic advances but also fight against curses, tyrannical kings, and reactionary fairy tale stereotypes. As if that weren't enough, their friendship is also put to the test in the search for a way back to their own world.

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Heinz17herne
Heinz17herne
Was ist eigentlich aus Chantal Ackermann aus der Klasse 10b geworden? Als intellektueller Underdog mit ganz großem Herzen und noch größerer Make-up-Sammlung prollte sich Jella Haase in der „Fack ju Göhte“ -Trilogie mit ihrer liebenswürdig-chaotischen Art zum Publikumsliebling und genießt auch Jahre nach bestandenem Abi absoluten Kultstatus. Was bei den Filmemachern den Plan hervorrief, die einstige Problemschülerin in einem Spin-off nun auch die Märchenwelt auf den Kopf stellen zu lassen.

Und zwar als eine Prinzessin, „die mit den Märchenklischees aufräumt und deren Geschichte dem Publikum eine neue Sicht auf die bekannten Märchen liefert. Eine Bad Princess, wie man sie sich als Kind und vermutlich vor allem als Mädchen auch schon in Grimms Märchen gewünscht hätte, die sich nimmt, was sie will, die wild und cool drauf ist, eine große Schnauze hat und keinen Prinzen braucht, um klarzukommen“, so Bora Dagtekin im Constantin-Presseheft.

Dieser Plan, das sei schon vorweg bekundet, ist voll aufgegangen. „Chantal im Märchenland“ startet in der realen Alltagswelt einer prekären Wohn- und Lebenssituation. Chantal haust mit ihrer Mutter in einem Arbeiterschießfach und hat als Influencerin gerade mal 336 Follower. Stets an ihrer Seite ihre beste Freundin Zeynep, die sich in einer Anwaltskanzlei bewirbt. Was Chantal aus Angst, keinen Ausbildungsplatz zu bekommen, hintertreibt. Beide einstige Nebenfiguren entwickeln sich im Verlauf des gut zweistündigen Geschehens zu einem Odd Couple auf Augenhöhe.

„Spieglein, Spieglein, an der Wand“: Ein antiker Spiegel, den sie für ein Social Media Gimmick halten, zieht die beiden selbstverliebten Schönheiten im wahren Wortsinn in eine Welt, von der sie noch nicht einmal geträumt haben. „Funkel, Funkel aus dem Dunkel“: Gut, dass sie mit Funkelchen von einer wenn auch recht verwirrten Fee empfangen und begleitet werden. In der opulent-barocken Umgebung, gedreht wurde im bayerischen Schloss Schleißheim, fällt Chantal durch ihre „gehobene Sprache aus der elektrischen Welt“ und ihre Ghetto-Skills auf: Sextipps und ihr Beharren auf die Gleichberechtigung der Frauen kommen in der mittelalterlichen Märchenwelt nicht gut an.

Als Fremdkörper wird Chantal aber nicht empfunden. Im Gegenteil: Sie gilt als die etwas aus der Art geschlagene Prinzessin Rosa, die Tochter des nach ewiger Jugend trachtenden Königs Wilderich (der erst 15-jährige Cooper Dillon), dessen Gattin durch einen Fluch der Hexe Sansara (Nora Tschirner) in ein Wandgemälde eingehegt worden ist. Und der selbst ein hundertjähriger Schlaf droht. Wie Dornröschen aus den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm von 1813.

Das in der Hauptsache Pate stand für eine dolle emanzipatorische Reise durch die internationale Märchenwelt von der Prinzessin „Erbsi“ Amalia als Prinzessin auf der Erbse über Aladin (der ohne Eltern aus Syrien nach Deutschland geflüchtete Mido Kotaini) aus Tausendundeiner Nacht bis hin zu Ritter Artolf aus der Artus-Sage. Eine wilde Mischung – und ein wilder Ritt der Hauptdarstellerin Jella Haase: „Chantal zeigt den Männern aus der Märchenwelt, wo der Hammer hängt, und kann zum ersten Mal beweisen, dass mehr in ihr steckt, als ihr immer eingeredet wurde“, so Autor und Regisseur Bora Dagtekin im Constantin-Presseheft über die am Ende etwas zu dick aufgetragene Moral von der Geschicht‘.

„Chantal im Märchenland“ ist bis in kleinste Episodenrollen (Zeki Müller, Elyas M’Barek, Jasmin Tabatabai) hochkarätig besetzt, lebt aber vor allem von Jella Haase, die selbst die offenbar unvermeidlichen Product-Placement-Szenen (Mc Donalds, Samsung, Heidepark Soltau) ironisch bricht und so erträglich gestaltet. Sie begeisterte schon von 2013 bis 2017 in „Fack ju Göhte“ und wurde für ihre umwerfende Darstellung 2014 mit einer Nominierung in der Kategorie „Beste darstellerische Leistung – weibliche Nebenrolle“ für den Deutschen Filmpreis belohnt. Für ihre Nebenrolle in „Lieber Thomas“ (2021) gewann sie die begehrte „Lola“.

„Chantal im Märchenland“, von März bis Juni 2023 u.a. in den nagelneuen Penzing Studios, in den berühmten Prager Barrandov Studios und im Karlsbader Grandhotel Pupp gedreht, ist am 25. März 2024 im Mathäser Filmpalast München uraufgeführt worden.

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Director

Screenplay

Director of photography

Assistant camera

Still photography

Lighting design

Key grip

Art director

Property master

Stand-by props

Costume design

Sound design

Audio mixing

Choreographer

Cast

Executive producer

Unit production manager

Shoot

    • März 2023 - Juni 2023: Penzing Studios, München und Umgebung, Neues Schloss Schleißheim, Barrandov Studios, Prag und Umgebung, Karlsbad u.a.
Duration:
123 min
Format:
DCP
Video/Audio:
Farbe, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 20.03.2024, 255356, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Kinostart (DE): 28.03.2024

Titles

  • Originaltitel (DE) Chantal im Märchenland

Versions

Original

Duration:
123 min
Format:
DCP
Video/Audio:
Farbe, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 20.03.2024, 255356, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Kinostart (DE): 28.03.2024