Bobby Dodd greift ein

BR Deutschland 1959 Spielfilm

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Falk Schwarz
Bobby Dodd greift daneben
Sowas hat‘s ja wahrscheinlich gegeben: eine runde Tanzfläche in einer Bar, die umgeben ist von einem Ring von Manegenspreu, auf der kleine Pferde friedlich vor sich hintraben. Sie heißt „Zum blauen Pony“ und während sich die Paare auf ihrer Tanzinsel drehen, singt eine Christa Williams unablässig „Digge dig di da, digge dig di du“. Merkwürdiger Auftakt. Aber es kommt noch komischer. Bobby Dodd (Walter Giller) verdingt sich als Messerwerfer. Arbeitsloser Detektiv, der sich auf der Verfolgungsjagd von Peter Voss blamiert hat, ist jetzt zum Hanswurst in einer Bar heruntergekommen. Dann taucht der wohlbekannte Kurt A. Jung auf und gibt den Gangsterboss. Bobby soll ihm ähnlich sehen und nun in seine Figur schlüpfen. Wie da die Gänsehaut gefriert. Wir im Parkett ahnen: das wird schiefgehen. Also auf nach Estoril (es bleibt das Geheimnis von Curt J. Braun, dem Autor, warum garade dort und nicht in Hasewinkel). Ein Ort ohne Funktion, ohne dramaturgische Begründung. Nun aber flaut es gewaltig: „Blaues Meer, warmer Wind - hab mich lieb“. Oder „Wir sind ein Pärchen wie aus dem Märchen“. Dann lümmelt sich eine Lilli (Mara Lane) wie ein Schlinggewächs auf dem Sofa - Beine angezogen, hohe Absätze, ganz femme fatale, Sünde im Blick, doch es gilt: noli me tangere! Überhaupt die Lane. Kann sie nicht einmal raus aus ihrer Findet-mich-schön Haltung? Verfügt diese Frau über mehr als dieses Blabla vom großen erotischen (und uneingelösten) Geheimnis? Was fand Produzent Kurt Ulrich an der britischen Österreicherin so faszinierend? Dann treten noch Lüders als Clown auf, die Meysel als Zirkusfrau mit dem goldenen Herzen, die mit ihren Schimpansen in einem Zimmer lebt (komisch!) und der wunderbare Schauspieler Werner Peters, der den bös-kalten Superboss abgeben soll, was ihm nicht so richtig liegt. Ein „Untertan“ als fieser Unterweltbonze? Ich habe beim Ansehen des Films im Bundesarchiv in Berlin notiert: grotesker Blödsinn. Regisseur Geza von Cziffra würde solche Häme wegstecken: sein Metier war nicht der halbernst gemeinte Krimi, sondern die Revue.

Credits

All Credits

Shoot

    • Atelier Berlin-Tempelhof, Estoril, Berlin
Duration:
2624 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 10.07.1959, 20069, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 23.07.1959, Hamburg, City

Titles

  • Originaltitel (DE) Bobby Dodd greift ein

Versions

Original

Duration:
2624 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 10.07.1959, 20069, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 23.07.1959, Hamburg, City