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Alle Fotos (11)Biografie
Zarah Leander wurde am 15. März 1907 im schwedischen Karlstadt als Sara Stina Hedberg geboren. Die Tochter eines Grundstücksmaklers erhielt schon als Vierjährige Klavierunterricht, besuchte eine Klosterschule und arbeitete im Anschluss ab 1922 als Sekretärin bei einem Verlag. Aus der 1926 geschlossenen Ehe mit Schauspieler Nils Leander gingen zwei Kinder hervor, Tochter Boel (*1927) und Sohn Göran (*1929).
Dank ihrer künstlerischen Begabung fristete Leander jedoch kein Schreibtischdasein, sondern machte 1930 erste Plattenaufnahmen und spielte bis in die Mitte der 1930er Jahre in zahlreichen Operetten, Revuen und Lustspielen. Tourneen führten sie so durch ganz Skandinavien, wo sie ihr Talent an der Seite von Gösta Ekman, Karl Gerhard und anderen unter Beweis stellen konnte. In diese Zeit fielen auch ihre ersten Filmrollen, in denen sie den klassischen verruchten Vamp gab.
1932 heiratete die Schauspielerin zum zweiten Mal, ihr Gatte war der schwedische Journalist Vidar Forsell. Sie spielte für kurze Zeit in Dänemark, bis sie 1936 nach Österreich ging, um im Theater an der Wien in Ralph Benatzkys Operette "Axel an der Himmelstür" neben Max Hansen aufzutreten. Auch beim Film hatte sie in diesem Jahr ihren ersten deutschsprachigen Auftritt als Revuesängerin in Geza von Bolvarys Krimi "Premiere". Ein Jahr später bereits nahm die Ufa Zarah Leander unter Vertrag und besetzte sie zunächst weiter im Rollentypus der unglücklich liebenden Sängerin fest. So spielte sie in Detlef Siercks Melodramen "Zu neuen Ufern" und "La Habanera" jeweils eine Femme fatale, die den Enttäuschungen des Lebens und Liebesschmerz würdevoll trotzt.
Leander drehte auch nach Kriegsbeginn weiterhin in Deutschland und war in Carl Froelichs "Es war eine rauschende Ballnacht", Paul Martins "Das Lied der Wüste" und Rolf Hansens "Die große Liebe" und "Der Weg ins Freie" zu sehen. Ihre Rollen ließen sich dabei als durchaus konform zum propagierten Bild der opferbereiten deutschen Frau an der "Heimatfront" betrachten. Trotzdem lehnte Hitler Vorschläge des Propagandaministeriums ab, die Schwedin zur Staatsschauspielerin zu ernennen
1943 kam es schließlich zum Bruch mit der Ufa, und Zarah Leander kehrte in ihr Heimatland auf ihr Landgut Lönö zurück, wo ihre Familie bereits wohnte. Während die Nazis daraufhin sämtliche Berichterstattung über die Schauspielerin untersagten, blieben ihre Filme weiterhin im Verleih. In Schweden drohten emigrierte Kollegen mit dem Boykott einer Revue Karl Gerhardts, für die Leander 1944 engagiert werden sollte, sodass das Engagement schließlich platzte. Im Rundfunk durfte sie allerdings auftreten.
Im Nachkriegsdeutschland sowie in Österreich wurde die Sängerin und Schauspielerin zunächst mit einem Auftrittsverbot belegt, das in den Folgejahren jedoch aufgehoben wurde, sodass Leander im November 1948 in Saarbrücken ein Konzert geben durfte. Im Anschluss ging sie erneut auf Tournee und war in Europa und Südamerika erfolgreich.
Auch im Nachkriegsfilm wurde sie schließlich wieder besetzt, doch ihr Rollentypus aus den dreißiger Jahren war nicht mehr gefragt, sodass sie nunmehr Episodenrollen übernahm und sich schließlich in "Bei Dir war es immer so schön" (1954) selbst spielte und ihre eigenen Lieder sang.
Erfolgreicher war Zarah Leander in den 1950er Jahren unumstritten als Sängerin auf der Bühne. Wie zu Beginn ihrer Karriere war sie in Musicals und Operetten zu sehen, trat in Deutschland wie in Österreich auf, absolvierte Tourneen und Fernsehauftritte. Auch privat entschied sie sich für einen Partner aus der Musik: 1956 heiratete sie den Dirigenten Arne Hülphers, der sie seit 1952 musikalisch unterstützt hatte.
Nach mehreren Abschiedstourneen hatte sie am 10. Oktober 1978 ihren letzten Auftritt auf der Bühne des Folkanteatern Stockholm. Einen Tag später erlitt sie ihren ersten Schlaganfall.
Nach mehreren Krankenhausaufenthalten starb Zarah Leander am 23. Juni 1981 an einer Gehirnblutung in Stockholm.