Credits
Regie
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Martin
- Johannes
- Grambauer
- Pastor Breithaupt
- Kantor Kannegießer
- Superintendent
- Krischan
- Düker
- Luise
- Hermann
Alle Credits
Regie
Szenarium
Vorlage
Dramaturgie
Kamera
Kamera-Assistenz
Bauten
Bau-Ausführung
Requisite
Kostüme
Schnitt
Mischung
Musik
Darsteller
- Martin
- Johannes
- Grambauer
- Pastor Breithaupt
- Kantor Kannegießer
- Superintendent
- Krischan
- Düker
- Luise
- Hermann
- Raschbauer
- Wendland
- Bärensprung
- Trebbin
- Amtsrichter
Produktionsfirma
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Erstverleih
Länge:
2491 m, 91 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Orwocolor, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DD): 18.03.1982, Berlin, Colosseum
Titel
- Originaltitel (DD) Die Gerechten von Kummerow
Fassungen
Original
Länge:
2491 m, 91 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Orwocolor, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DD): 18.03.1982, Berlin, Colosseum
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.
Eines Tages erleben die Kinder und der Hirte, wie der Müller Düker, aufgehetzt von der Meute auf ihn eifersüchtiger Bauern, sein Pferd zu Tode prügelt. Weil nur Wilhelm Trebbin versucht, Düker zu bändigen, und dabei scheitert, greifen die Kinder ein. Allen voran die so ungleichen Freunde Martin Grambauer und Johannes Bärensprung. Während Ersterer das gut behütete, intelligente Kind des klügsten Kopfes der Bauernschaft, Gottlieb Grambauer ist, lebt der vaterlos aufgewachsene Johannes mit seiner Mutter Luise und deren Vater, dem trinkfreudigen Nachtwächter Andreas Bärensprung, im Armenhaus. Weil er seit sechs Jahren immer dieselben Schuhe tragen muss, sind diese so löcherig geworden, dass seine Füße ganz schwarz sind – was Johannes viel unverdienten Spott einbringt.
Aus Scham über die eigene Untätigkeit verklagen vier Kummerower Bürger den Müller wegen Tierschänderei. Der sich in seiner Handwerkerehre gekränkte Düker verklagt seinerseits nicht nur die Kinder, sondern auch Krischan wegen Körperverletzung beim Kreisgericht in Warnemünde. Was den Gemeinderat und besonders den Vorsteher Christian Wendland, nicht der hellste Kopf, aber der reichste Bauer, in arge Bedrängnis bringt: der Hauptbeschuldigte Krischan lebt ohne Papiere und damit illegal im Dorf, weshalb beschlossen wird, ihn noch vor Verhandlungsbeginn abzuschieben. „Es hat alles seine Ordnung“ versucht Krischan die aufgebrachten Kinder zu beruhigen - und verschwindet mit seinen wenigen Habseligkeiten auf dem Rücken still.
„Landfriedensbruch ähnliche Ausschreitungen“ habe es in Kummerow gegeben, weshalb Superintendant Sanftleben in den Ort kommt, um „das Vertrauen der Kinder auf menschliche Weise“ zu festigen. Als er zusammen mit Pastor Breithaupt in der einklassigen Dorfschule auftaucht und über den „Landstreicher“ Krischan herzieht, hat er mit seiner ausgestellten und daher herablassend wirkenden Freundlichkeit bald nicht nur die Kinder gegen sich, sondern auch ihren Lehrer, den verständnisvoll-menschenfreundlichen Kantor Kannegießer: „Auf dem Land gibt es nicht mehr Dummköpfe als in der Stadt“ ist er sich sicher, es fehle halt an Bildungsmöglichkeiten. Der nur vom Alter gebeugte Kannegießer bleibt Optimist: „Es bleibt nicht alles wie es ist“.
Der verständige Amtsrichter legt Wilhelm Trebbin die bestmögliche Verteidigung in den Mund, verurteilt den Pferdeschänder Düker zu vier Wochen Gefängnis und verpflichtet die Gemeinde, die Identität und den Aufenthaltsort von Krischan zu ermitteln, den Hirten zu belobigen und ihn wieder ins Kummerower Amt einzusetzen. Weil der Gemeindevorstand nicht aktiv wird, begeben sich, unterstützt von Wendlands Sohn Hermann, Martin und Johannes selbst auf die Suche nach Krischan. Als Luise nach dem Tod ihres Vaters den Ort verlässt, wird Johannes zur weiteren Ausbildung als künftiger Hirte einem Bauern aus dem Nachbarort überantwortet, während Martin die höhere Schule in der Stadt besuchen soll.
Die beiden Freunde sollen sich trennen? Nicht mit ihnen. Sie nehmen reißaus, kollidieren mit einer Nussschale von Boot auf der Oder beinahe mit einem Frachtschiff. Dabei verlieren sie die Ruder und stranden auf einer verlassenen Insel im Fluss. Wo sie von einem Fischer entdeckt und dem mit dem Pferdewagen herbeieilenden Vater Grambauer wohlbehalten übergeben werden. Krischan freilich bleibt verschwunden...
Nachdem die viel gelesenen Kummerow-Romane von Ehm Welk 1967 in einer Koproduktion beider deutscher Staaten zu einem großen Kinoerfolg wurden, verfilmte die Defa den Stoff 1981 noch einmal, wiederum wurde der erste Roman („Die Heiden von Kummerow“) mit Motiven aus dem zweiten Roman („Die Gerechten von Kummerow“) versetzt. Regisseur Wolfgang Luderer ist eine heiter-nachdenkliche Inszenierung Welkscher Lebensweisheit gelungen, für die hier besonders der Lehrer Kannegießer steht. Der nach Defa-Lesart als früher Sozialist durchgeht, wenn er etwa bezüglich Armut und Reichtum verkündet: „Das, was immer so auf Erden ist, muss nicht immer so sein.“
Ehm Welks Romane, die sich durch feinen Humor, feinsinnige Charakterzeichnung und natürliche Volksverbundenheit auszeichnen, werden hier zu einem am offenen Schluss freilich unbefriedigenden Kinoerlebnis für die ganze Familie: Bleiben die nun räumlich getrennten Jungs Freunde und kehrt Krischan ins Dorf zurück? Mit seinen Kummerow-Romanen gelang Ehm Welk, wie Hans Mayer schreibt, „ein ganzes niederdeutsches Dorf in die deutsche Literatur einzuführen“.
Pitt Herrmann