Inhalt
Manchmal gehen mit ihr die Pferde durch. Sie beschimpft Leute, die sie eigentlich mag, belegt vollkommen Unbekannte mit unflätigen Begriffen, brüllt ohne Vorwarnung den Hitlergruß heraus oder übertritt verbal sexuelle Tabugrenzen. Die siebzehnjährige Eva kann nichts dafür. Ihre Ticks überfallen sie einfach. Das hat manchmal sogar handfeste Konsequenzen. Eva leidet am so genannten "Tourette-Syndrom" oder - wie sie es formulieren würde - an "Schluckauf im Gehirn".
In der "normalen" Lebenswelt eckt sie mit dieser "Behinderung" ständig an und ist gar nicht integrationsfähig. Nur die Lurche am nahen See scheinen sie zu verstehen. Und ihre ganze ohnehin leicht verrückte Familie mit einer Oma, die liebevoll sagt: "Bei mir kannst du alles kaputt machen" und einem Vater, der, als er arbeitslos wird, auf einer Bank im Wald für ein besseres Leben büffelt und Bewerbungen schreibt. Von seiner Frau verabschiedet er sich morgens mit einem kargen Gruß, als wenn er weiterhin zur Arbeit ginge. Seine Tochter, die sich auf dem Weg zu ihren Freunden am See befindet, grüßt er fast schon zerstreut, wenn sie im Wald an ihm vorbei kommt. Doch der Abstieg der Familie scheint kaum aufzuhalten. Bankdirektor Kühne kündigt den Kredit, der Rausschmiss aus der Wohnung steht kurz bevor. Doch wie in einem Erich-Kästner-Film der 50er Jahre findet Eva in dem skurrilen Onkel, der von einer späten Musikerkarriere träumt, einen Verbündeten für eine - nicht ganz legale - aber perfekte Lösung alle Probleme und Sorgen der Familie.
Quelle: Festival des deutschen Films 2011
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