Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Caro
- Cem
- Mutter Anna
- Vater Christian
- Chrissy
- Tom
- Matze
- Freier
- Robert Acker
- Aziz
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Szenenbild
Kostüme
Schnitt
Ton
Musik
Darsteller
- Caro
- Cem
- Mutter Anna
- Vater Christian
- Chrissy
- Tom
- Matze
- Freier
- Robert Acker
- Aziz
Produktionsfirma
im Auftrag von
Produzent
Redaktion
Dreharbeiten
- 18.10.2016 - 18.11.2016: Köln
Länge:
90 min
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:
Uraufführung (DE): 27.06.2017, München, Filmfest
Titel
- Originaltitel (DE) Ich gehöre ihm
Fassungen
Original
Länge:
90 min
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:
Uraufführung (DE): 27.06.2017, München, Filmfest
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Diese Berufung bleibt nicht die einzige Überraschung des Tages: Caro, von ihren Eltern liebevoll „Hase“ genannt, lernt mit dem 19-jährigen Cem nicht nur einen äußerlich attraktiven Deutsch-Türken kennen, sondern fühlt sich erstmals in ihrem Leben als junge Frau ernst genommen: „Lass die anderen sich verändern und bleib‘ wie du bist“ stärkt er ihr den Rücken. Cem versteht es, Süßholz zu raspeln. Woher er die Kohle für teure Geschenke, den weißen Mercedes und die großzügige Eigentumswohnung hat, hinterfragt Cems „Prinzessin“ nicht. Sie schwebt auf Wolke sieben, was zuerst ihrer besten Freundin Lara (Vita Tepel) und dann auch ihrer Mutter Anna auffällt: „Hase hat ihr Lächeln wieder.“
Caros Vater Christian plagen andere Sorgen, weshalb er nicht nachhakt, als er sich über das freizügige Disco-Outfit seiner älteren Tochter aufregt: sein Handwerksbetrieb läuft nicht rund. Wenn die Auftragsflaute anhält, können die Raten für das Haus nicht mehr bedient werden trotz aufreibender Klinik-Nachtschichten seiner als Krankenschwester arbeitenden Gattin. Schon sehr bald wird Caro aus der Teenager-Romanze auf den harten Boden der Realität gestoßen: Cem entpuppt sich als Loverboy, der mit Schmeicheleien und Geschenken das Herz junger, pubertierender Mädchen erobert, um sie dann sexuell auszubeuten.
Tarik (Oktay Özdemir) ist der erwachsene Anführer des Trios skrupelloser junger Zuhälter, zu dem auch Matze und Aziz gehören. „So ist das bei uns. Wir teilen alles. Das ist normal“ erklärt Cem: Die „Freunde“ reiten ihre emotional abhängig gemachten Opfer wie junge Pferde regelrecht zu, bevor sie die minderjährigen Mädchen in privaten Wohnungen zur Prostitution zwingen oder sogar auf den Straßenstrich schicken. Mit perfider Gefühlsmanipulation („Ich komm‘ aus der Scheiße, ich kenn‘ nur Scheiße“), mit Erpressung durch Handyvideos, wenn nötig aber auch mit nackter Gewalt. Was bei Caro naturgemäß zum Absacken ihrer schulischen Leistungen führt – und zu vermehrter Aggressivität sowohl in der Schule, Lara wendet sich entsetzt von ihr ab, als auch daheim gegenüber ihrer kleinen Schwester Greta (Luna Fellmann).
Als Caro von Yildrim zufällig beim Straßenstrich entdeckt wird, sorgt Cem dafür, dass der Lehrer sein Wissen für sich behält: Nur wenn Caros Schul- und Alltagsleben ganz normal weitergeht, kann sie gefahrlos weiter für ihn anschaffen gehen. Als seine Älteste eines Nachts nicht nach Hause kommt, bittet Vater Christian den Sportlehrer um Hilfe – und Yildrim bricht sein Schweigen. Auf der Polizeiwache erfahren Caros Eltern, dass es sich bei Cem um einen einschlägig vorbestraften Kriminellen handelt…
Im Abspann der am 31. August 2017 in der ARD erstausgestrahlten Fernsehproduktion ist von „wahren Begebenheiten“ zu lesen, die dem Drehbuch zu Grunde liegen. Thomas Durchschlags auch hierin realistischer Spielfilm versagt sich ein klattriges Ende: die Ohnmacht der Behörden (Sibylle J. Schedwill als Polizeipsychologin) und insbesondere der Eltern, die emotionale Barriere heranwachsender Mädchen zu knacken, entlässt den Zuschauer ohne (Er-) Lösung. Aber mit Wut im Bauch auf erwachsene Freier wie Herrn Kamp, der angesichts einer sich offenbar schämenden Caro noch in der Tür scheinbar Mitleid zeigt („Mensch Kind, wie bist du bloß hierher geraten, und das in deinem Alter“), um sich von seinem bereits bezahlten Geschäft dann doch nicht abbringen zu lassen.
Pitt Herrmann