Inhalt
Heinrich George galt als "Jahrhundertschauspieler". Er spielte bei Fritz Lang den Werkmeister der Herzmaschine in "Metropolis“ und den Franz Biberkopf in der Verfilmung von Döblins Roman "Berlin Alexanderplatz". Als einer der renommiertesten Schauspieler der Weimarer Republik wurde er so populär, dass die Nationalsozialisten trotz seiner vielen linken und jüdischen Freunde nicht auf ihn verzichten mochten. Goebbels persönlich ebnete ihm den Weg, verlangte aber, dass er in ausgesprochenen Propagandafilmen wie "Jud Süß" und "Kolberg" mitspielte. Als regimenaher Künstler wurde er nach dem Krieg im sowjetischen Speziallager in Sachsenhausen interniert, wo er 1946 an einem Hungerödem starb.
In diesem Film mit Dokumentaraufnahmen und Spielszenen werden die letzten Jahre Heinrich Georges rekonstruiert. Sein Sohn Götz – benannt nach Heinrichs Lieblingsrolle des Bauernkriegshelden aus Goethes Stück "Götz von Berlichingen" – spielt Szenen aus dem Leben seines Vaters und lässt dessen gewaltige Gestaltungskraft aufscheinen. Nichts wird ausgelassen, nichts beschönigt in dieser Geschichte eines Mannes mit vielen Facetten. Götz George, einer der bekanntesten Schauspieler Deutschlands, steht im Zentrum dieser Hommage, die zugleich die Aufarbeitung der Widersprüche im Leben seines Vaters ist. Als einziger Mitläufer aus dem Schauspielergewerbe musste Heinrich George mit seinem Leben bezahlen. Erst 1998 wurde er offiziell rehabilitiert.
Quelle: Festival des deutschen Films 2013
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.