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Alle Fotos (2)Biografie
Rosa Valetti wird am 17. März 1878 in Berlin geboren. An Berliner Vorstadtbühnen sammelt sie erste Erfahrungen, bevor sie – animiert durch die Novemberrevolution und die Begegnung mit Kurt Tucholsky – zum Kabarett geht. 1920 gründet sie das Café Größenwahn, das zu einem der bedeutendsten, literarisch und politische ambitioniertesten Kabaretts im Berlin der 1920er Jahre wird.
Seit 1911 spielt sie in Filmen, ihre erste Hauptrolle verkörpert sie in Viggo Larsens "Madame Potiphar". In den folgenden Jahren ist sie vornehmlich in Nebenrollen zu sehen. Immer wieder wird sie von Regiegrößen wie Max Mack, Richard Oswald, Urban Gad und Reinhold Schünzel besetzt und avanciert zu einer der prägnantesten Nebendarstellerinnen des deutschen Stumm- und frühen Tonfilms.
1923 lobt der Kritiker Herbert Ihering Rosa Valettis “Ruhe und präzise Einfachheit” (Berliner Börsen-Courier, 30.1.1923) in Karlheinz Martins expressionistischem Film "Das Haus zum Mond". Über ihre Rolle als durchtriebene Haushälterin in der Rahmenhandlung von F.W. Murnaus "Tartüff" heißt es in einer Kritik von 1926: "In der Verkörperung dieser Figur feierte Rosa Valetti einen Triumph derb zupackender Gestaltung." (Vorwärts, 31.1.1926). Neben "Tartüff" gehören Josef von Sternbergs "Der blaue Engel" (1929/30) und Fritz Langs "M" (1931) zu den berühmtesten Filmen mit Rosa Valetti.
Durch den Machtantritt der Nazis kommt es zum Bruch in ihrer Karriere. Noch 1933 geht sie ins Exil nach Österreich. Dort spielt sie bis 1935 am Theater an der Josefstadt, 1934 tritt sie noch einmal in Berlin auf, in Palästina gibt sie 1936 Abende mit hebräischen Liedern. Im Alter von 59 Jahren stirbt Rosa Valetti am 10. Dezember 1937 in Wien.