Helden

BR Deutschland 1958 Spielfilm

Inhalt

Man schreibt das Jahr 1885: In einer geradezu selbstmörderischen Aktion greift der bulgarische Leutnant Saranoff mit ein paar Reitern eine serbische Artilleriestellung an. Hauptmann Bluntschli, ein Schweizer Söldner, der als Kommandant der serbischen Batterie angeheuert worden war, dringt auf seiner Flucht in das Haus der Familie Petkoff ein. Raina, die Tochter des Hauses, entdeckt den Soldaten in ihrem Zimmer, bringt es aber nicht übers Herz, ihn zu verraten – obwohl ihr Vater ein bulgarischer Major ist und sie schon bald den heldenhaften Saranoff heiraten soll. Schließlich weiht Raina ihre Mutter ein, die Verständnis zeigt für das Verhalten ihrer Tochter. Da Bluntschli die Frauen nicht gefährden will, ergreift er eines Nachts heimlich die Flucht.

Als der Krieg vorüber ist, sind beide Frauen erleichtert, dass ihr "Hochverrat" unentdeckt blieb – nicht ahnend, dass die Zofe Louka damals alles beobachtet hat. Als eines Tages Bluntschli bei den Petkoffs auftaucht, um sich für die Hilfe der Frauen zu bedanken, spitzt sich die Situation dramatisch zu: Saranoff, dem von Louka angedeutet wurde, was sich während des Krieges im Haus der Petkoffs abgespielt hat, verlangt Satisfaktion – ein Duell auf Leben und Tod bahnt sich an.

 

Kommentare

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alexander
Ein brillantes Buch und
Ein brillantes Buch und Regie,gepaart mit viel Humor und den besten Schauspielern ihrer Zeit: Das musste ein Spitzenfilm werden!!
Leider weder im Fernsehen zu sehen ,noch auf DVD erhältlich.
Meine Bewertung: sehr gut
Falk Schwarz
Hübsch von gestern
Bemerkenswert viele Auszeichnungen konnte dieser Film einheimsen: Bambi, Deutscher Filmpreis, Filmband in Gold für O.W.. Warum wohl? Hat irgendeiner der Juroren auch nur einen Mundwinkel verzogen, als er diese "Komödie" gesehen hat? Man rutscht im Kinosessel hin und her und erwischt sich dabei, beim ersten Film-Abschied des O.W.-Bluntschli zu hoffen, dass er nun nicht wiederkommt, doch er kommt wieder, bis der Regisseur ein Einsehen hat und Lilo und O.W. sich kriegen dürfen - welche Überraschung! Liselotte Pulver, beim Dreh 29, O.W. 43 Jahre, machen ihre Sache - man kann es leider nicht weniger maliziös sagen - "nett". Wenn in einer Komödie gelogen werden muss, wenn alle immer um den wahren Sachverhalt herumreden und die Wahrheit sich ganz bis zum Schluss aufspart, dann braucht es einen Regisseur, der hier die Spannung hält, der das Amüsement dieses Verbergens zu gestalten weiß - etwa ein Kurt Hoffmann oder ein E.W. Emo. Doch hier verflattert das Ganze derart, dass der Zuschauer ungeduldig fragt, warum diese "Helden" denn nicht Tacheles reden können. Und die Kamera? Konventionell verharrt sie in dem Schlafzimmer der Raina und O.W. darf ungehindert seine übliche Charme-Offensive herunterspulen: mal arrogant, mal selbstkritisch, verschluckt er ganze Silben, gibt seine Weltsicht zum Besten, ist liebevoll und autoritär, versucht, die kindlich-naive Raina zu beeindrucken und zieht sich selbst aus aller Peinlichkeit heraus mit Sätzen wie: "Da war ich ein Feigling". Aber steht so einem begnadeten Narziss überhaupt anderes zur Verfügung, als sich ständig wieder neu in sich selbst zu verlieben? Die O.W.-Glaubwürdigkeitslücke. Natürlich gibt es auch witzige Details: O.W. zieht aus seiner Pistolentasche seine Langpfeife. Revolver? Wozu? Natürlich ist "Helden" ironisch gemeint, doch diese untergründige Ironie, von Shaw spitzbübisch eingearbeitet, verliert der Film peu à peu, sie wird unwichtig und filmisch nicht umgesetzt. Was aber ist nun das künstlerisch besonders Wertvolle an diesem Film (er wurde so eingestuft)? Die Brillanz der Dialoge (von Shaw inspiriert)? Das Tänzchen, das O.W. und Lilo um einander aufführen? Dass es nicht einen einzigen Widerhaken in der ganzen Geschichte gibt? Die Dekos, die allzu viel Atelieratmosphäre ausstrahlen? Restaurativ, konventionell und hübsch von gestern? "Kunst ist, wenn man's nicht kann, denn wenn man's kann, ist's keine Kunst" (Nestroy).

Credits

Schnitt

Musik

Darsteller

Alle Credits

Regie-Assistenz

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Schnitt

Musik

Darsteller

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • Juni 1958 - August 1958
Länge:
2628 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Agfacolor
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 14.10.1958, 18131, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 10.05.1995, 18131, ab 6 Jahre / nicht feiertagsfrei [3. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (AT): Dezember 1958, Wien;
Erstaufführung (DE): 16.12.1958, Hamburg, Ufa-Palast

Titel

  • Originaltitel (DE) Helden

Fassungen

Original

Länge:
2628 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Agfacolor
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 14.10.1958, 18131, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 10.05.1995, 18131, ab 6 Jahre / nicht feiertagsfrei [3. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (AT): Dezember 1958, Wien;
Erstaufführung (DE): 16.12.1958, Hamburg, Ufa-Palast

Digitalisierte Fassung

Länge:
97 min
Format:
DCP 2k, 1:1,37
Bild/Ton:
Farbe, Mono

Auszeichnungen

Bambi 1959
  • künstlerisch wertvollster deutscher Film 1958
Academy Awards 1959
  • Nominierung, Bester fremdsprachiger Film
Deutscher Filmpreis 1959
  • Wanderpreis Goldene Schale, Bester abendfüllender Spielfilm
  • Filmband in Gold, Bester Hauptdarsteller