Peter Lorre

Weitere Namen
Ladislav Loewenstein (Geburtsname) László Loewenstein (Weiterer Name)
Darsteller, Regie, Drehbuch
Rosenberg (Ružomberok), Slowakei Hollywood, Los Angeles, Kalifornien, USA

Biografie

Ladislav Loewenstein, geboren am 26. Juni 1904 in Rószahegy in den ungarischen Karpaten, Sohn eines Kaufmanns. 1908 stirbt die Mutter, der Vater heiratet erneut. Ladislav besucht eine deutsche Privatschule in Braila und, nach Übersiedlung der Familie nach Mölding bei Wien, eine Wiener Bürgerschule. Nach dem Schulabschluss beginnt er zunächst auf Wunsch des Vaters eine Banklehre, provoziert aber bald seine Entlassung. Entbehrungsreiche Zeit, bis er sich dem Stehgreiftheater von Jacob Moreno anschließt; die Improvisationsmethode des späteren Begründers des "Psycho-Drama" beeinflußt Ladislavs Ausdrucksstil wesentlich. Er beschäftigt sich mit Psychoanalyse, seiner lebenslangen Liebhaberei.

Von Moreno erhält er den Künstlernamen Peter Lorre, bevor er 1924 ein Engagement bei Leo Mittler am Breslauer Lobe- und Thalia Theater antritt. Es folgen 1925/26 das Zürcher Schauspielhaus, 1926-27 die Kammerspiele Wien, 1928 das Wiener Carl-Theater. Im Frühjahr 1929 wird er von Bert Brecht für die Rolle des Fabian in Fleißers "Pioniere in Ingolstadt" ans Theater am Schiffbauerdamm Berlin verpflichtet. Anschließend spielt er am Schiffbauerdamm und an der Volksbühne, u.a. St. Just in "Dantons Tod" und Moritz Stiefel in "Frühlingserwachen" (1929).

Wenige Monate nach seiner umstrittenen Interpretation des Galy Gay in "Mann ist Mann" (Staatstheater; R: Bert Brecht; Februar 1931; von Brecht auch filmisch festgehalten) wird er mit seinem Leinwanddebüt in Fritz Langs Tonfilm "M" als der Kindermörder Beckert zum Filmstar. Er arbeitet weiter am Theater, u.a. 1932 am Kabarett der Komiker und übernimmt kleinere Filmrollen mit oft komischen Zügen ("Die Koffer des Herrn O.F.").

Am 4.3.1933 verläßt der Jude Lorre Deutschland, geht zunächst nach Wien, dann nach Paris ("Du haut en bas") und 1934 für den Hitchcock-Film "The Man Who Knew Too Much" nach England. Während der Dreharbeiten heiratet er die Schauspielerin Cäcilie Lvovsky (später: Celia Lovsky).

 

Im Juli 1934 reist er mit einem Vertrag der Columbia nach Hollywood. Für seinen ersten US-Film "Mad Love" an M-G-M ausgeliehen, brilliert er als glatzköpfiger "mad scientist" Dr. Gogol: "It was to Lorre alone we owed the goodness, the tenderness of the vicious man. Those marble pupils in the pasty spherical head are like the eye-pieces of a microscope through which you can watch the tangled mind laid flat on the slide: love and lust, hatred of itself and despair jumping out at you from the jelly." (Greene, 1936).

Weil er mit den folgenden Filmen zusehends aufs Image eines Mörders und Horrorstars festgelegt wird, wechselt Lorre 1936 zu 20th Century Fox, wo er aber zu seinem Mißfallen in der "Mr. Moto"-Serie erneut auf eine Rolle fixiert wird. Nach Ablauf des Vertrags 1939 arbeitet er 4 Jahre lang ohne Bindung an ein Studio, bekommt jedoch nicht die erhofften Rollen jenseits seines Images.

1941 erhält seine Karriere durch die Darstellung des Joel Cairo in dem Warner Bros.-Film "The Maltese Falcon" neue Impulse. In der Folge dreht er für das Studio mehrere Filme mit Humphrey Bogart, dessen Freundeskreis er angehört, und mit dem großen, dicken Sydney Greenstreet ("'Laurel & Hardy' of Crime"; Sennett 1979); 1943-46 nimmt ihn Warner unter Vertrag. 1945 heiratet er in zweiter Ehe die Schauspielerin Kaaren (Karin) Verne.

Seit 1941 enger Kontakt mit Bert Brecht, der für Lorre mehrere Filmexposees schreibt, die aber von keinem Studio gekauft werden. Auch die Geschäftspartner von Lorres eigener, 1946 gegründeter Firma Lorre Incorporated lehnen die Stoffe ab. Für seine Firma geht er mit Lesungen auf Tourneen und verstärkt seine, bereits Ende der 1930er Jahre begonnene, Radioarbeit. 1949 Bankrott der Firma. Im Juni 1949 Rückkehr nach Europa. Mit Rezitationsabenden von Poes "A Tell-Tale Heart" reist er durch Großbritannien und die BRD; Arbeit in Flüchtlingslagern.

1950/51 stellt er als Co-Autor, Regisseur und Hauptdarsteller den Film "Der Verlorene" her: ein Wissenschaftler wird zum Frauenmörder, wird aber vom NS-Regime an der Sühne gehindert, da seine Forschungen zu wichtig sind. Trotz positiver Kritiken wird "Der Verlorene" in den Kinos zum Misserfolg; Lorre kehrt mit seiner dritten Ehefrau, Annemarie Brenning, in die USA zurück.

Er spielt an der Ostküste Theater ("A Night at Madame Tussaud"s"), bis er nach "Beat the Devil" vom Film wieder zur Kenntnis genommen wird. Er erhält kleinere Rollen, u.a. in den farbigen Breitwandfilmen Irwin Allens; oft wird er, durch eine Krankheit dick geworden, als rundlicher Blickfang eingesetzt.

Er arbeitet viel fürs Fernsehen, hauptsächlich in Rollen, die auf seinem Horrorstar-Image beruhen. Neue Popularität erlebt er im Zusammenwirken mit Vincent Price und Boris Karloff in zwei Filmen Roger Cormans ("Tales Of Terror"; "The Raven") und Jacques Tourneurs "The Comedy Of Terrors", in denen er liebenswert-boshaft seine komischen wie auch schaurigen Talente zum Ausdruck bringt.

In der Nacht vom 22/23. März 1964 stirbt Peter Lorre in seiner Wohnung am Hollywood Boulevard.

CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film
© 1984ff edition text+kritik im Richard Boorberg Verlag, München.

FILMOGRAFIE

1964
  • Darsteller
1964
  • Darsteller
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  • Darsteller
1962/1963
  • Darsteller
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  • Darsteller
1959/1960
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1959
  • Darsteller
1957
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1957
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1957
  • Darsteller
1955/1956
  • Darsteller
1956
  • Darsteller
1953
  • Darsteller
1950/1951
  • Darsteller
1950/1951
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
1949/1950
  • Darsteller
1949/1950
  • Darsteller
1949
  • Darsteller
1948
  • Darsteller
1947
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1946
  • Darsteller
1946
  • Darsteller
1946
  • Darsteller
1945/1946
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1945
  • Darsteller
1944/1945
  • Darsteller
1944
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1944
  • Darsteller
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  • Darsteller
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  • Darsteller
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1943
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1942
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1942
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1941/1942
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1941
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1941
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1940/1941
  • Darsteller
1940/1941
  • Darsteller
1940
  • Darsteller
1940
  • Darsteller
1940
  • Darsteller
1939/1940
  • Darsteller
1938/1939
  • Darsteller
1938
  • Darsteller
1938
  • Darsteller
1938
  • Mitwirkung
1938
  • Darsteller
1937
  • Darsteller
1937
  • Darsteller
1937
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1936/1937
  • Darsteller
1936
  • Darsteller
1936/1937
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1935
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1935
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1933
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1933
  • Darsteller
1933
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1932
  • Darsteller
1932
  • Darsteller
1931/1932
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1930/1931
  • Darsteller
1931
  • Darsteller
1931
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1928/1929
  • Darsteller